München/Passau
Uni Passau bekommt nur drei von 400 neuen Stellen

Staatsregierung schafft neue Stellen an Bayerns Hochschulen

14.05.2014 | Stand 17.09.2023, 23:26 Uhr

Der Audimax an der Passauer Uni ist fast  bis auf den letzten Platz besetzt. Trotz steigender Studentenzahlen  bekommt die Hochschule gerade mal drei  neue Stellen –  so wenig wie keine andere Hochschule in Bayern. Foto: Jäger

400 neue Hochschul-Stellen hat die bayerische Staatsregierung geschaffen, um den steigenden Studentenzahlen im Freistaat Herr zu werden. Gerade einmal drei dieser Stellen landen an der Universität Passau.

Erst dämpft Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach dem IT-Gipfel die Erwartungen der Universität Passau, beim Ausbau der digitalen Kompetenzen in Bayern einen ordentlichen Teil vom Kuchen abzubekommen, wie es einst Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) versprochen hatte, und will stattdessen in der Metropole München alle Fäden zusammenlaufen lassen. Nun gibt es kaum neue Stellen an der Uni Passau – obwohl dort heute viele tausend Studenten mehr studieren, als bei Gründung der Uni geplant worden war. Und die Zahl der zugesicherten Lehrstühle samt Mitarbeiter hat die Uni ebenfalls bis heute nicht erreicht.

Passau schneidet in Bayern am schlechtesten ab
Konkrete Zahlen gibt es erst auf Nachfrage. Und da schneidet die Uni Passau mit nur drei Stellen so schlecht ab wie keine andere Uni in Bayern. Nur zum Vergleich: Die TU München bekommt 81 neue Stellen, die Uni Würzburg 28 und die Uni Erlangen-Nürnberg 27. In der Größe und Struktur am ehesten mit Passau vergleichbar sei die Uni in Bamberg, wissen Experten. Und sogar Bamberg bekommt deutlich mehr Stellen als Passau – nämlich 18.

Man habe die Stellen dort geschaffen, "wo die stärksten Zuwächse sind", erklärte Haderthauer auf PNP-Nachfrage. Und auch Wissenschafts-Staatssekretär Bernd Sibler (CSU) gibt zu bedenken, dass man die Verteilung der Stellen "einvernehmlich und im Konsens mit den Hochschulen" vereinbart habe.

14 Stellen für Deggendorf
Dass es nicht um eine Benachteiligung Südostbayerns gehe, könne man daran sehen, dass die Fachhochschulen in Deggendorf und Landshut einen deutlichen Teil vom Kuchen abbekämen: Von den 144 Stellen, die bei den Fachhochschulen neu geschaffen werden, sollen 14 nach Deggendorf und acht nach Landshut gehen. Macht immerhin 15 Prozent der Stellen – wenigstens Landesdurchschnitt. Zusammen mit der Uni aber schneidet Niederbayern denkbar schlecht ab – gerade einmal sieben Prozent aller Stellen kommen in den Bezirk.

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