Der Aufstieg der Traunreuter Damen-I-Mannschaft in die Bayernliga (wir berichteten) überstrahlt natürlich die Tennis-Erfolge des TuS Traunreut in der abgelaufenen Saison. Die Heimatzeitung blickt auf die spannende Runde zurück.
2020 waren die Damen in die Landesliga aufgestiegen. Die Freude darüber war riesengroß, man hatte jedoch auch Respekt vor der Spielzeit 2021 in der höheren Liga. Das Ziel der sieben TuS-Mädels war es, die Landesliga zu halten und so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.
Am 13. Juni war es soweit: Die Truppe, bestehend aus Sara-Sofie Georg, den Geschwistern Alina und Mira Gerold, Emily Hafner, Rebekka Heigermoser, Katharina Daxenberger und Sophie-Annabell Eichler reiste zu ihrem ersten Spiel in der Landesliga nach Deggendorf. Bereits nach den Einzeln sicherten sich die Traunreuterinnen den Sieg − lediglich zwei Spiele gaben sie ab. Die Freude war groß, die Motivation stieg nochmals an.
Im zweiten Spiel gegen Landshut wurde die Mannschaft aus dem Chiemgau erstmals so richtig auf die Probe gestellt. Nach den Einzeln stand es 3:3 unentschieden. Doch die erfahrenen TuS-Damen ließen ihren Gegnerinnen in den Doppeln keine Chance. So ging auch die Partie des 2. Spieltages mit einem 6:3 deutlich an Traunreut. Auch gegen Eschenried II präsentierte sich der spätere Meister in bestechender Form. Auch dieses Duell war bereits nach den Einzeln (5:1) entschieden, ein klares 7:2-Endergebnis stand letztlich zu Buche.
Eine Woche drauf wartete die wohl spannendste Begegnung auf den TuS. Der Gegner hieß Bruckmühl-Feldkirchen und war den Traunreuterinnen bereits aus den Jahren zuvor bekannt. Nach den Einzeln lag man deutlich 4:2 vorne. So hätte in den Doppeln ein Sieg gereicht, was sich leichter anfühlte als es dann letztlich war. Denn es sollte nochmals aufregend werden. Alle Traunreuter Doppel lagen hinten und zwei der drei Duelle gingen schließlich in den dritten Satz, den Match-Tiebreak. Die Zuschauer wurden nervös, zumal es im dritten Doppel richtig eng wurde. Doch auch in dieser Paarung hielten die TuS-Damen an diesem sehr emotionalen Spieltag dem Druck stand und siegten am Ende 6:3.
Traunreut lag zu diesem Zeitpunkt in der Tabelle auf Platz eins – vor Hengersberg, dem Aufstiegsfavoriten. Langsam realisierte man, dass ein weiterer Aufstieg – jener in die Bayernliga – möglich war. Am vorletzten Spieltag ging die Reise nach Passau-Neustift, wobei der Gastgeber zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzter war. Der TuS bestätigte auch in der Dreiflüssestadt seine bestechende Form und ließ Passau beim 8:1 keine Chance.
In souveräner Manier hatte man sich also tatsächlich das Aufstiegsspiel gegen den TC Hengersberg erkämpft, der trotz seiner knappen Niederlage am vorletzten Spieltag (4:5 in Landshut) auf Platz zwei lag. Voller Vorfreude, aber auch mit Nervosität ging’s samt Fanunterstützung nach Hengersberg. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass den Traunreuter Damen sogar eine 3:6-Niederlage zum Bayernliga- Aufstieg reichen würde. Auch wenn wegen dieser Tatsache – und der verletzungsbedingten Aufgabe einer Spielerin aus Hengersberg – bereits ein Sieg zum Meistertitel gereicht hätte, wollten die Traunreuterinnen natürlich auch im letzten Spiel als Sieger den Platz verlassen, was ihnen mit einem 5:4-Erfolg auch gelang. So wurde das eigentliche Ziel, der Klassenerhalt in der Landesliga, in eine große Überraschung verwandelt, die im Aufstieg nach einer Wahnsinns-Saison gipfelte. Die Traunreuter Damen hatten sich nämlich ohne Spielverlust – mit bärenstarken 12:0 Punkten – den Meistertitel gesichert. Nun also werden die TuS-Damen, die alle aus dem Umkreis von Traunreut stammen, im kommenden Jahr in der vierthöchsten Liga Deutschlands aufschlagen.
"Wir werden sehen, was nächstes Jahr passiert, und gehen ohne Druck in die Spiele", so Mannschaftsführerin Mira Gerold, "Jetzt genießen wir erst einmal unseren Erfolg."
− og/red
Auch die Jugend des TuS kann auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Lesen Sie dazu auch die PNP-Printausgabe vom Donnerstag, 26. August 2021 – unter anderem den Traunreuter Anzeiger.
