In Eltersdorf gefordert
Spiele für den Kopf: Was Schalding in den kommenden Partien besser machen muss

02.08.2021 | Stand 19.09.2023, 2:12 Uhr
Jonas Kraus

Fabian Schnabel zeigte in dieser Saison bisher starke Leistungen, vor allem läuferisch spult er ein enormes Pensum ab. Auf sein erstes Saisontor wartet der Stürmer noch. −Foto: Lakota

Kurz wirkte es am Samstag so, als hätte Stefan Köck vergessen, dass er seit einem Jahr nur noch Trainer anstatt Spielertrainer ist. Mitte der ersten Halbzeit stand er gut einen Meter im Spielfeld, ging tief in die Knie und gestikulierte wild mit den Händen.

Am liebsten hätte er sich wohl selbst eingewechselt, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als von außen auf seine Spieler einzuwirken. Nur: Diese Anweisungen verpufften zunächst wirkungslos. Sein SV Schalding kam in der Regionalliga-Partie gegen Heimstetten nicht über ein 0:0 hinaus, vor allem in der ersten Halbzeit blieben beide Mannschaften offensiv fast alles schuldig.

Und genau diese Harmlosigkeit im Angriff brachte Köck fast zur Verzweiflung. "Da hat der Mut gefehlt", ärgerte sich der Trainer und fügte an: "Das ist eine reine Kopfsache." In den ersten beiden Spielen in Burghausen und gegen die Jungprofis von Nürnberg II trat der SVS über weite Strecken selbstbewusst auf, versuchte auch mal, das Spiel zu gestalten. In der Rolle des Underdogs fühlt sich die Köck-Elf seit Jahren am wohlsten.

Doch als es am Dienstag bei Augsburg II und nun gegen Heimstetten darum ging, einen Gegner auf Augenhöhe in die Schranken zu weisen, war von den spielerischen Fortschritten wenig zu sehen. "Gegen Heimstetten dachten die Spieler, da müssen wir was holen", erklärte Köck. Das habe dazu geführt, dass manch einer unnötig verkrampft habe. Während die Defensive um Alexander Mankowksi, Fabian Burmberger und Daniel Zillner einen unaufgeregten Job erledigte, hing die Offensive in der Luft.

In den ersten 45 Minuten passierte im Spiel wenig bis gar nichts. "Das tut uns schon ein wenig leid, dass wir uns zuhause nicht mehr zugetraut haben", sagte Köck, der offen zugab, für die offensiven Probleme seiner Mannschaft auf die Schnelle "keine Lösung" zu haben. Erschwerend kam hinzu, dass mit Mittelfeldkämpfer Philipp Knochner ein ganz wichtiger Spieler mit Oberschenkelproblemen passen musste, vom wieder fitten Rene Huber aber ordentlich ersetzt wurde.

In Halbzeit 2 zeigte Schalding vor 777 Zuschauern dann, dass es auch anders geht. Am Ende teilten sich die Mannschaften leistungsgerecht die Punkte und der SVS weiß spätestens jetzt, dass er noch einiges an Arbeit vor sich hat, um auch gegen gleich starke Teams zum Erfolg zu kommen. Bereits am Dienstag geht es zum Aufsteiger Eltersdorf, ehe Spiele gegen Eichstätt und in Memmingen anstehen. Alles Teams, gegen die Schalding auf keinen Fall Außenseiter ist. Das von Köck angesprochene "Kopfproblem" sollten seine Spieler bis dahin besser im Griff haben.