Siegtor nach 2,5 Jahren Verletzungspause: Fabian Pongratz und sein Moment des Glücks

26.04.2019 | Stand 19.09.2023, 1:00 Uhr

Der Moment des Glücks: Fabian Pongratz (links) freut sich mit Fabian Mauerer (Nummer 2) über seinen Treffer. −Foto: H. Weigerstorfer/Verein

Es war ein Treffer, der für den Schützen und seinen Verein mehr wert ist, als drei Punkte: Fabian Pongratz hat den SC Herzogsreut am Ostermontag in Schönbrunn zum 1:0-Sieg geschossen. Ein Augenblick des Glücks für den 26-Jährigen, der zweieinhalb Jahre lang wegen einer Sprunggelenksverletzung nicht Fußball spielen konnte. "Ein unheimlich schönes Gefühl", beschreibt Pongratz die Szene, die den Aufstiegskampf der A-Klasse Grafenau zwischen Ringelai und St. Oswald für einen Moment in den Schatten stellt.

Der Herzogsreuter Abteilungsleiter Helmut Weigerstorfer spricht tief bewegt über seinen Mitspieler Fabian Pongratz: "Fab ist ein Vorbild in Sachen Willen, Ehrgeiz und Leidenschaft über den Sport hinaus. Während seiner Leidenszeit war er bei jedem Spiel dabei, immer nah dran an der Mannschaft. Das zeigt, welches Herz er für den SC hat. Sein Tor hat alle sehr, sehr gefreut – selbst die Schönbrunner, die seine Geschichte kennen", erzählt Weigerstorfer.

Die Leidenszeit von Pongratz begann am 15. August 2016, als er im Heimspiel seines SCH gegen SV Kirchberg i.W. vom gegnerischen Torwart schlimm am Sprunggelenk erwischt wurde – am Knöchel und Wadenbein; mehrere Bänder wurden ebenfalls gerissen. Ein Spezialschuh und eine Operation brachten nur langsam Fortschritte. "Es haben sich Vernarbungen gebildet", blickt Pongratz zurück. Dem jungen Amateurfußballer drohte ein frühes Karriere-Ende, doch der gebürtige Kreuzberger und Werkzeugmechaniker gab nicht auf. Er wollte wieder mit seinen Freunden kicken. Stück für Stück kämpfte sich Pongratz zurück, ein Jahr lang musste er regelmäßig zur Krankengymnastik in Hutthurm. Seiner Therapeutin Renate Wagner ist er unendlich dankbar: "Sie hat mir super geholfen", betont der 26-Jährige, der sich zum Frühjahrsstart Ende März beim Herzogsreuter Trainer Ludwig Schmalzbauer fit meldete.

Nicht ganz beschwerdefrei, aber mit erträglichen Schmerzen und Nebenwirkungen konnte er bisher drei Partien bestreiten und hofft, dass er mit seinem Siegtor einen Haken unter eine lange Leidenszeit machen kann. An den Treffer in der 19. Minute wird sich Fabian Pongratz jedenfalls lange erinnern: "Ein Mitspieler hat quergespielt, ich hab noch einen Gegner ausgespielt und dann aus 16 bis 20 Metern getroffen", berichtet Fabian Pongratz glücklich. Ein Schuss, der drei Punkte brachte und für ihn und seine Mitspieler definitiv mehr wert ist.

Am Sonntag wollen sich die Herzogsreuter beim Schlusslicht Spiegelau für die Hinspiel-Niederlage – einziger Sieg der "Glosmocha" – revanchieren.

− mid

Nachholspiel / Freitag, 18 Uhr: Oberkreuzberg – Ringelai; 23. Spieltag / Sonntag, 13 Uhr: SG Bischofsreut/Altreichenau II – Oberkreuzberg (in Bischofsreut; Hinspiel 0:4); 14 Uhr: Hohenau II – SG Kreuzberg (1:2); 15 Uhr: SG Haidmühle/Philippsreut – Ringelai (in Haidmühle; 2:4), Herzogsreut – Spiegelau (2:3), St. Oswald – Schönbrunn II (6:4); 16 Uhr: Schönberg II – SG Vorderfreundorf/Grainet II (1:3); spielfrei: SV Perlesreut II.