Sie hätten den Wert des Sieges gegen Bayern mehren können, doch das 0:3 in Pipinsried hat die Regionalliga-Fußballer des SV Schalding wieder zurückgeworfen. Vielleicht gut, dass mit dem Pokal-Derby am Dienstag gegen den SV Wacker Burghausen wieder eine Aufgabe der Marke "Kür" wartet.
"Wir haben es gemacht wie vor dem Bayern-Spiel", fasste Sportchef Markus Clemens am Tag nach der Niederlage im Dachauer Hinterland zusammen. Vom kriselnden FC Pipinsried, auf den zuletzt nach vier Niederlagen in Folge niemand einen Pfifferling gesetzt hatte, war der SVS vor den Augen von BFV-Präsident Rainer Koch glatt mit 3:0 abgewatscht worden. Die Fallhöhe nach dem sensationellen 2:1 war extrem groß, die Enttäuschung beim SV Schalding dementsprechend genauso. "Wir schaffen es weder offensiv noch defensiv, im Verbund erfolgreich zu agieren", stellte Clemens fest. Seine Forderung an die Mannschaft ist klar: "Wir müssen das so schnell wie möglich abstellen, sonst wird es äußerst schwierig, zu Erfolgserlebnissen zu kommen." Individuelle Trainingsarbeit und Einzelgespräche sollen helfen.
Der Vorverkauf für das Heimspiel gegen Unterhaching (Dienstag, 31. August) findet am Dienstag beim Pokalspiel gegen Burghausen und Samstag während des Heimspiels gegen Illertissen statt. Außerdem können Tickets für das Duell mit dem Drittliga-Absteiger am Freitag zwischen 17 und 19 Uhr erworben werden
Die Schaldinger wirkten überrascht von der Intensität der Pipinsrieder Angriffsversuche. Die Rolle des gesperrten Torjägers Pablo Pigl übernahm Sturmkollege Serhat Imsak, der zunächst per Kopf nach Jelisic-Freistoß (9.), kurz darauf mit einem unhaltbar abgefälschten Weitschuss (18.) traf. Vor der Pause schwächten sich die Pipinsrieder allerdings selbst, als Peter Guinari zum zweiten Mal zu spät kam und berechtigt die gelb-rote Karte sah (37.). Nur wusste der SV Schalding mit dieser Überzahl eben nicht wirklich etwas anzufangen. Im Gegenteil: Der kurz zuvor eingewechselte Albano Gashi vollendete einen Konter zum 3:0 (71.) für den FCP. Nach der roten Karte für Alexander Mankowski (Notbremse, 89.) herrschte am Ende auch personell wieder Gleichstand. Und während der Aufsteiger mit dem Erfolgserlebnis wieder in der Spur ist, sind die Schaldinger nach dem emotionalen Erlebnis am Dienstag wieder ein Stück weit auf dem Boden der Tatsachen angekommen. "Vielleicht ist es ja wirklich so, dass wir aktuell besser damit zurechtkommen, wenn wir unbelastet an eine Aufgabe herangehen können", analysierte Clemens. Insofern wären die Voraussetzungen fürs Pokalmatch am Dienstag (17.45 Uhr) gegen Favorit Burghausen ja eigentlich nicht schlecht. Clemens kündigte angesichts der Belastungen ("Es ist schon grob, wie wir unterwegs sind") eine Reihe von Umstellungen an. Rot-Sünder Alexander Mankowski ist im Pokal allerdings spielberechtigt. Sicher ist, dass mit dem Match gegen Burghausen eine kleine Heim-Rallye für die Schaldinger beginnt. Nach Pokalgegner Wacker kommen der FV Illertissen und die Spvgg Unterhaching zu Liga-Spielen an den Reuthinger Weg. Pflicht oder Kür – die Schaldinger haben’s in der Hand.
− mjf/mav
Prominenter Gast: BFV-Präsident Rainer Koch (links) in Pipinsried.
