Kreisliga Straubing
SC Zwiesel forciert "Verjüngungskur" – Stürmer Tsiampalis muss Wehrdienst in der Heimat antreten

12.12.2020 | Stand 19.09.2023, 1:54 Uhr

Mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren zählt der SC Zwiesel schon jetzt zu den jüngsten Teams der Kreisliga Straubing. Im Sommer wird das Team nochmal deutlich jünger – elf Nachwuchsspieler stoßen zu den Herren. −Foto: Frank Bietau

Es ist ein langfristig angelegter Prozess, den Thomas Kagerbauer mit "seinem" SC Zwiesel verfolgt.

Seit über acht Jahren ist der 39-Jährige beim Sportclub in mehreren Funktionen tätig. Kagerbauer war Trainer, Teammanager, Sportlicher Leiter – und fungiert seit diesem Jahr als neuer Vorsitzender des Traditionsvereins im Bayerwald. Der umtriebige Funktionär hat in all den Jahren einiges bewegt, der Sportclub erlebt einen spürbaren Wandel. Die Ausrichtung ist offensichtlich: Künftig will man beim SC Zwiesel verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen, weniger auf auswärtige Spieler und tschechische Legionäre.

Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht, warum man beim Sportclub in diesem Bereich Handlungsbedarf sieht. "Wir haben viele Spieler an benachbarte Vereine verloren. Häufig war im Verein der Wunschgedanke größer als die eigene Basis zu leisten imstande war. Solche Abgänge wollen wir künftig vermeiden." Mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren zählt das Team bereits jetzt zu den jüngsten der Kreisliga Straubing. Eine Entwicklung, die im kommenden Sommer nochmal forciert werden soll – dann stoßen elf (!) A-Juniorenspieler aus der JFG Zwieseler Winkel zu den beiden Herren-Teams hinzu.

Die Verjüngung eingeleitet haben die Zwieseler schon in den vergangenen Jahren. So verzichtete man beispielsweise auf externen Ersatz, als sich im Sommer der langjährige Stammkeeper Daniel Fischer (32) in Richtung Frauenau verabschiedete. Stattdessen vertrauen die Verantwortlichen auf Nachwuchsmann Markus Borgschulze (18). Auch in finanzieller Sicht wollen die Zwieseler ihren Verein auf gesunde Beine stellen. "Wir haben unsere Aufwendungen in den letzten Jahren komplett reduziert", berichtet Kagerbauer. "Die Spieler bekommen nur noch Erfolgsprämien – das war’s."

Zukunft von Trainer Michael Schaller noch nicht geklärt

Personell müssen die Rot-Weißen im Winter einen Abgang verkraften: Angreifer Efthimios Tsiampalis (20) wird von seinem Heimatland Griechenland zum einjährigen Wehrdienst einberufen und muss sich deshalb aus dem Bayerwald verabschieden. "Das ist sehr schade, weil sich Efthimios in den vergangenen zwei Jahren sehr gut bei uns eingelebt hat und eine Bereicherung war", sagt Kagerbauer. Ob der Stürmer nach dem Wehrdienst wieder zurückkehrt, steht in den Sternen. Unklar ist ebenfalls, ob Trainer Michael Schaller (39) sein Engagement in Zwiesel um ein weiteres Jahr verlängert. Erst im Januar soll es dazu eine Entscheidung geben.

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