1:3 gegen Buchbach
Regionalliga ade: Schalding schenkt Spiel her – und besiegelt sein Schicksal wohl selbst

30.04.2022 | Stand 19.09.2023, 3:16 Uhr

Das war’s wohl: Die Schaldinger um (v.l.) Niklas Krinninger, Daniel Zillner, Dominik Weiß und Philipp Knochner sitzen nach der erneuten Niederlage frustriert auf der Bank. −Foto: Lakota

Die Regionalliga-Zeit am Reuthinger Weg neigt sich dem Ende. Mit 1:3 unterlag der SV Schalding am Samstag vor rund 800 Zuschauern im Heimspiel gegen Buchbach und hat damit praktisch keine Chance mehr auf den Ligaerhalt. Die Gäste dagegen feierten den ersten Sieg nach zuvor 13 (!) Partien in Folge ohne Dreier und haben den Klassenerhalt endgültig perfekt gemacht.

Die 90 Minuten im Ostbayern-Derby spiegelten den gesamten Saisonverlauf der Niederbayern wider. Der engagierte SVS führte zur Pause verdient mit 1:0 – und schenkte das Spiel dann durch dicke Patzer her. Zwei Elfmeter, ein Konter und eine völlig unnötige Pleite. Nach acht Jahren in Bayerns Amateur-Oberhaus gibt’s in der neuen Saison wohl wieder Bayernliga-Fußball im Passauer Westen.

Die Schaldinger waren von Beginn an sehr präsent, gewillt das Spiel für sich zu entscheiden. Schon nach drei Minuten hatten die rund 800 Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, doch Keeper Maus kratzte einen Gallmaier-Kopfball von der Linie. Ein Mutmacher für den SVS, der das Geschehen in der Folge klar kontrollierte und verdient in Führung ging, als Samed Bahar einen Brückl-Schuss ins eigene Tor lenkte (23.). Schalding blieb auch nach der Fügung das bessere Team, versäumte es aber, nachzulegen. Buchbach dagegen fiel offensiv nichts ein. Nach rund 30 Minuten verflachte die Partie insgesamt, viele Fouls, viel Hektik, wenig Spielfluss.

Nach der Pause nahm das Schaldinger Unheil dann seinen Lauf – weil sich die Köck-Elf mal wieder haarsträubende individuelle Fehler leistete. Erst foulte Sebastian Raml Tobias Sztaf im Strafraum, Samed Baher sagte Danke und traf zum 1:1. Nach einer Stunde hatte dann Dominik Weiß die erneute SVS-Führung auf dem Fuß, doch statt das Abspiel in die Mitte zu suchen, probierte er es selbst – und scheiterte am Keeper. Buchbach leitete sofort den Konter ein, Tobias Sztaf startete durch, versenkt unten links zum 2:1 für den Gast. Nur wenig später dann der nächste Bock der Schaldinger, Keeper Simon Busch kam zu spät gegen einen TSV-Angreifer, hatte Glück, dass er nur Gelb sah. Doch nur fünf Minuten nach dieser Szene ging der SVS dann endgültig K.o. Fabian Schnabel unterband einen Konter per Foul im Strafraum, wieder Elfmeter, wieder Samed Baher, 1:3. Damit ist Schaldings Gang in die Bayernliga praktisch besiegelt.

"Wenn du so einfach Gegentore bekommst, dann reicht es einfach nicht. Wir sind 45 Minuten angerannt und konnten trotz intensivster Bemühungen nur ein Tor machen. Dann machen wir wieder Fehler und kassieren eine absolut vermeidbare Pleite. Wir bauchen einen Gegner auf, der zuvor 13 Mal in Folge nicht gewonnen hat, dafür sind wir in dieser Saison offenbar prädestiniert. Das Spiel spiegelt leider vieles wider", sagte hinterher ein extrem enttäuschter SVS-Coach Stefan Köck. Aufgeben wollte der Trainer aber noch nicht. "Solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir alles versuchen." Recht glauben an ein Wunder will am Reuthinger Weg aber niemand mehr.

Tore: 1:0 Eigentor Samed Bahar (23.); 1:1 Bahar (48./FE); 1:2 Tobias Sztaf (59.); 1:3 Bahar (73./FE). SR Roman Potemkin (Friesen); 900 Zuschauer.