Plattling
Nach Epidemie im Plattlinger Tierheim: Alles ist gut überstanden

10.01.2020 | Stand 12.10.2023, 10:28 Uhr

Kater Kali fühlt sich auf dem Arm von Tierheimleiterin Stefanie Berger (r.) wieder wohl, nachdem er die Krankheit überstanden hat. Eddy hat von der Virus-Epidemie garnichts mitbekommen und schnurrt zufrieden auf Tierpflegerin Dominika Dietrichs Armen. −Foto: Winderl

Kali schnurrt zufrieden auf dem Arm von Tierheimleiterin Stefanie Berger. Sein Fell glänzt, der Kater sieht wohlgenährt aus – Kali geht es gut. Man merkt ihm kaum an, was er in den vergangenen Wochen durchgemacht hat. Denn Kali war eines von vielen Tieren im Plattlinger Tierheim (Landkreis Deggendorf), das von der Katzenseuche befallen war, einer Viruserkrankung.

Ende November hatte das Tierheim bekanntgegeben, dass es für eine kurze Zeit schließen muss – als Vorsichtsmaßnahme. Denn die Parvovirose hatte sich ausgebreitet. Damit nicht noch mehr Tiere im oder auch außerhalb des Tierheims erkranken, entschied sich das Team für diese Maßnahme. Nun ist aber alles überstanden: Seit 21. Dezember hat das Tierheim wieder regulär geöffnet, alle Tiere sind inzwischen wieder gesund.

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Eingefangen hat sich das Tierheim den Virus von außen. "Die Gefahr besteht leider immer, dass man sich da was reinholt", bedauert Stefanie Berger. Die enorme Katzenpopulation des vergangenen Jahres habe die Verbreitung des Virus begünstigt. "Wenn am Tag 10 bis 15 neue Katzen ins Tierheim kommen, passiert so etwas." Viele Leute, die von den Problemen im Tierheim wussten, haben geholfen. "Die Spendenbereitschaft war super und ist es immer noch." Das habe auch den Tierpflegern geholfen, die in der Zeit auch unter großer psychischer Belastung standen. "Wenn man merkt, dass die Arbeit wertgeschätzt wird, und man so viel Unterstützung bekommt, tut das gut."

Denn manche Tiere haben die Katzenseuche-Erkrankung nicht überlebt. "Einige Babys zum Beispiel, die noch ein schwaches Immunsystem hatten", sagt Berger. Doch jetzt ist die Epidemie erstmal vorbei und im Tierheim geht es wieder etwas ruhiger zu. Aus dem Katzenseuche-Ausbruch lernen und sich gegen einen neuen wappnen kann das Tierheim aber nicht. "Wir haben sowieso strenge Hygieneregeln." Die einzige Lösung für das Problem sieht Stefanie Berger in einer Kastrationspflicht für Katzen. "Damit so große Populationen gar nicht erst auftreten."

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