Südostbayern
Kommunalwahlen: Wo die AfD mitmischt - und wo sie es nicht kann

10.01.2020 | Stand 18.09.2023, 4:15 Uhr

Nicht überall in Südostbayern kann die AfD Kandidaten für die Kommunalwahlen ins Rennen schicken. −Symbolbild: Sina Schuldt/dpa

Die AfD und ihr Versuch, in der Kommunalpolitik Fuß zu fassen - ein schwieriges Unterfangen für die Rechtspopulisten, wie nicht nur das Beispiel Vilshofen (Landkreis Passau) zeigt. Dort musste die Partei die beabsichtigte Kandidatur für die Stadtratswahl gänzlich aufgeben. Auch in anderen Städten und Landkreisen hat die AfD nicht unbedingt die "Qual der Wahl" - also ein Übermaß an Kandidaten. Vielerorts kann man mit Blick auf den 15. März eher von einer "Qual mit der Wahl" sprechen.

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Personelle Probleme sind bei der AfD im PNP-Verbreitungsgebiet keine Seltenheit. Manche Interessenten befürchten berufliche oder auch soziale Nachteile im Falle einer Kandidatur, wie ein AfD-Sprecher erklärte. Ein Blick nach Oberbayern: In Altötting hat die Partei in nichtöffentlicher Sitzung eine Liste für den Stadtrat nominiert, einen Bürgermeister-Kandidaten stellt sie nicht. Offiziell eingereicht war diese Liste bis Donnerstag noch nicht. Die Namen will die AfD so spät wie möglich bekannt geben, aus Angst vor Anfeindungen.

Vier Städte gibt es im Landkreis Traunstein, in dreien davon spielt die AfD im Kampf um (Ober-)Bürgermeister-Ämter und Stadtrats-Sitze keine Rolle: In der Großen Kreisstadt Traunstein, in Tittmoning und in Trostberg gibt es keine aktiven Ortsverbände, in den Landgemeinden auch nicht. Nur in Traunreut - der mit 21.000 Einwohnern größten Stadt im Landkreis - hat die AfD einen Bürgermeister-Kandidaten aufgestellt: den Bauingenieur Oliver Krogloth. Einen Landrats-Bewerber hat die AfD mangels geeignetem Kandidaten und Erfolgsaussichten nicht nominiert.

Im Landkreis Passau wollten dagegen sogar zwei AfDler ins Rennen um den Landratsposten gehen: Der Landwirt Johann Meier setzte sich in einer Abstimmung gegen den favorisierten Oskar Atzinger durch. Auf der Kandidatenliste für den Kreistag stehen 26 Namen. Für ein Mandat im Passauer Stadtrat bewerben sich indes zwölf AfD-Politiker - acht Männer und vier Frauen. 44 Kandidaten dürfen maximal auf der Parteiliste stehen. Als möglicher OB-Kandidat der AfD ist seit geraumer Zeit Listenführer Robert Schregle im Gespräch. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

− rh

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