Olympische Winterspiele 2026
Innsbruck will Inzell einbinden

18.08.2017 | Stand 17.09.2023, 21:50 Uhr

Die Max-Aicher-Arena in Inzell könnte Olympia-Schauplatz werden. − Foto: Weitz

Jetzt könnte es doch schneller gehen als gedacht mit Olympischen Spielen in Deutschland: Innsbruck und das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) stellten nämlich nun ihren Zehn-Punkte-Plan für eine Bewerbung um die Winterspiele 2026 vor – und darin spielt auch die Gemeinde Inzell (Landkreis Traunstein) eine Rolle. Denn sollte Innsbruck die Spiele bekommen, würden in der Max-Aicher-Arena die Eisschnelllauf-Wettbewerbe stattfinden.

In Innsbruck gibt es nämlich keine vergleichbare Halle und Inzell hat sich ja in der Vergangenheit schon mehrmals als Schauplatz von Eisschnelllauf-Veranstaltungen ausgezeichnet. 2011 war dort die Eisschnelllauf-WM. Der nächste Höhepunkt wird 2019 sein, wenn in Inzell die Einzelstrecken-WM stattfindet.
"Gemeinde hat Interesse bekundet""Wir haben mit Inzell gesprochen. Die Gemeinde hat Interesse an der Ausrichtung bekundet", sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. "Das ist richtig", bestätigte Inzells Geschäftsleiter Walter Neudecker gegenüber entsprechende Gespräche. "Eine kleine Abordnung aus Innsbruck war bei uns auch schon vor Ort, hat alles besichtigt und für positiv befunden", berichtete Neudecker. Und auch seitens der Gemeinde – das Projekt wurde auch bereits im Gemeinderat vorgestellt – gibt es positive Signale. "Wir wären sicherlich gerne dabei."

Ob Innsbruck und Tirol sich aber tatsächlich für die Olympischen Spiele bewerben werden, steht erst am 15. Oktober fest. Dann gibt es eine Volksbefragung. "Sollte die Befragung positiv ausgehen, dann müssen wir uns natürlich noch näher, beispielsweise über die Kosten, unterhalten", betonte Neudecker.

Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) unterstützt jedenfalls die Einbindung der Max-Aicher-Arena in eine mögliche Bewerbung der Innsbrucker. Die Einbeziehung Inzells unterstreiche "das Bestreben des IOC vorhandene Sportstätten zu nutzen, um so der geforderten Nachhaltigkeit gerecht zu werden", heißt es in einer DESG-Mitteilung.

"Vernünftige" Spiele ohne GigantismusInnsbruck, das bereits 1964 und 1976 Schauplatz von Winterspielen war, hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, "vernünftige" Spiele ohne Gigantismus auf die Beine zu stellen. Das heißt, die Tiroler Olympia-Planer wollen nur auf vorhandene und lediglich im Einzelfall auf temporäre Sportstätten zurückgreifen.

In Innsbruck sollen also die Wettbewerbe Bob, Rodeln, Skeleton, Eiskunstlauf, Skispringen sowie die Eröffnungs- und Schlussfeier stattfinden. Für die Biathlon-Wettbewerbe ist Hochfilzen vorgesehen, in Seefeld sollen die Bewerbe Ski nordisch stattfinden, in St. Anton am Arlberg die Wettbewerbe Ski alpin, und in Inzell sollen 2026 die Eisschnellläufer um Olympia-Medaillen kämpfen.

− br