Gegner richtet den Blick nach vorn
Hutthurms 7:0: Das Spiel, die Reaktionen – und die möglichen Konsequenzen

13.09.2021 | Stand 19.09.2023, 2:17 Uhr

"Mann des Spiels" war ohne Zweifel Hutthurms Vierfach-Torschütze und Doppel-Vorbereiter Adrian Böck (links). Hier eilt Patrick Kaltenecker als Gratulant herbei. −Foto: Mike Sigl

Der SV Hutthurm hat in der Bezirksliga Ost ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Gegen den SV Hebertsfelden zogen die Mannen von Spielertrainer Albert Krenn alle Register und fegten den Aufsteiger mit 7:0 vom Platz. Überragend dabei: Adrian Böck, der gleich viermal ins Schwarze traf. Beim Gast sprach Trainer Simon Zehrer nach der vierten Niederlagen hintereinander von einer "Katastrophe" – und bemängelt die Einstellung seiner Spieler.

Es läuft die 30. Spielminute, Adrian Böck ist auf und davon. Der junge Angreifer zieht halbrechts in den Strafraum, im ersten Versuch scheitert er noch an Keeper Georgios Marinis, den Nachschuss versenkt er – 4:0. Spätestens da hat Simon Zehrer genug gesehen. Er schickt seine Auswechselspieler zum Warmmachen. Wenig später ist es so weit: Dreifachwechsel in der 40. Spielminute. Zehrers letzte Patrone. Doch es ist längst zu spät, das Spiel ist entschieden. "Uns blieb nichts anderes übrig, wir mussten es versuchen", erklärt Zehrer hinterher.

Schon vor der Pause war der Tiefpunkt erreicht. Hebertsfelden fing sich im ersten Durchgang vier Treffer. Nicht zu halten war die agile Hutthurmer Offensive um Adrian Böck, der neben seinen vier Einschüssen noch zwei Treffer vorbereite. Dabei half Hebertsfelden auch kräftig mit. "Die ersten drei Gegentore waren Geschenke", sagt Zehrer. Mit individuellen Fehlern lud man Hutthurm zum Toreschießen ein.

Doch es haperte überall. Vorne verpuffte das Pressing, hinten war man stets einen Schritt zu spät gegen die Krenn-Schützlinge, die sich klug zwischen den Ketten bewegten. Hutthurm agierte, Hebertsfelden reagierte. Während der heimische SVH das Ergebnis nach dem Seitenwechsel in die Höhe schraubte – und dabei noch einige Hochkaräter vergab – wirkte der SVH aus dem Rottal phasenweise teilnahmslos, überfordert.

Nach der Partie bleibt Zehrer lange vor der Trainerbank stehen, diskutiert mit einer Handvoll Spielern. "Eigentlich war unser Ziel, hier zu punkten", erzählt er. "Aber dieses Ergebnis ist eine Katastrophe und auch in der Höhe verdient." Der Trainer führt das auch auf die Einstellung seiner Kicker zurück. "Uns haben Wille und Kampfgeist gefehlt. Wie das geht, hat Hutthurm gezeigt."

Dennoch richtet Zehrer den Blick nach vorne. Im Derby gegen Simbach erwartet er eine Reaktion seiner Kicker. "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen", sagt Zehrer. Sein Hutthurmer Kollege Albert Krenn, war natürlich voll des Lobes für sein Team: "Ein hochverdienter Sieg – auch in dieser Höhe. Besonders gefallen hat mir der Kampfgeist, den wir gezeigt haben." Krenn und sein SVH haben es vorgemacht, wie man nach vier Pleiten in Folge wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt. Der SVH aus dem Rottal wird nun das Gleiche versuchen.

− akr