Freiwilliger Verzicht des SC Herzogsreut: BFV-Bezirkschef Haase rechnet nicht mit Nachahmern

03.08.2020 | Stand 19.09.2023, 1:42 Uhr

Freiwilliges Training ja, Pflichtspiele nein: Der SC Herzogsreut um Coach Ludwig Schmalzbauer hat für sich eine Entscheidung getroffen und will in der zweiten Jahreshälfte ein unnötiges Infektionsrisiko unbedingt vermeiden. −Foto: Sven Kaiser

Ist der Amateurfußball wirklich so gespalten? Keine 24 Stunden nachdem der Vorstand des Bayerischen Fußballverbandes beschloss, ab 1. September den Wettkampfspielbetrieb wieder aufzunehmen, entschied mit dem SC Herzogsreut ein A-Klassist, dass er genau das nicht machen werde. Eine Ankündigung, die kontrovers diskutiert wurde und die die Verbandsspitze in München aufschreckt.

Zur Unsicherheit, ob die politischen Entscheidungsträger Pflichtspiele mit Zuschauer in wenigen Wochen erlauben, kommt eine weitere Unbekannte: Finden sich Nachahmer für den Weg des SC Herzogsreut? Niederbayerns BFV-Bezirksvorsitzender Harald Haase geht nicht davon aus. "Weder an mich noch an die Kreisspielleiter wurden ähnliche Absichten herangetragen – darum rechnen wir mit einem Einzelfall", sagt Haase. Er erfuhr am Samstag von der am Freitagabend in Herzogsreut einstimmig verabschiedeten freiwilligen Spielpause bis 31. Dezember.

Wie sportgerichtlich mit dem Verein aus dem Landkreis Freyung-Grafenau verfahren wird, ließ Haase offen. Man wolle "sanfter" damit umgehen, kommentierte der Zwieseler. Die Spielordnung lässt wenig Spielraum: Tritt der SC Herzogsreut in drei Partien der A-Grafenau nicht an, wird er aus der Wertung genommen. Voraussichtlich genau drei Saisonspiele stünden heuer neben den (sechs) Partien im Ligapokal (Teilnahme freiwillig) noch auf dem Programm.

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