Deggendorf
Freie Wähler zeigen Flagge

08.02.2016 | Stand 18.09.2023, 0:57 Uhr

Stadthallen-Mitarbeiter Jonas Altmann hisst die Fahne der Freien Wähler, die morgen ihren Politischen Aschermittwoch wieder in Deggendorf abhalten werden. − Foto: Roland Binder

Die Freien Wähler sind die Platzhirsche beim Politischen Aschermittwoch in Deggendorf. Ansonsten bleibt es heuer ruhig in der Stadt. Keine NPD. Kein Netzwerk Bunter Landkreis.

Einlass zum Politischen Aschermittwoch ist um 9 Uhr. Um 10 Uhr geht es mit der Begrüßung durch den Bezirksvorsitzenden Heinrich Schmidt los. Statt einer langen Hauptrede gibt es heuer zwei etwas kürzere. Erst wird Landshuts Landrat Peter Dreier die "Asylsituation aus der Sicht der Kommunen" schildern. Er hatte im Januar mit seinem Flüchtlingsbus nach Berlin bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. "Handeln statt reden" lautet das Thema, das anschließend der FW-Landesvorsitzende Hubert Aiwanger beackern wird. Die musikalische Umrahmung übernimmt die Plattlinger Jugendblaskapelle. Der Ton muss stimmen – auch technisch. Das Licht und die komplette Technik sowieso. Die Firma Jocham ist hier seit einigen Jahren der Partner der Wahl für die Freien Wähler. Am Montag wurde alles routiniert in Position gebracht: Bühne, Scheinwerfer, Übertragungsleinwand, Banner und das Podest für die Fernseh- und Hörfunkteams. Über einen Splitter zapfen die Journalisten den Originalton der Mikrofone ab. "Bis zu 20 Medien können so bedient werden", erklärt Clemens Jocham, der in seiner Firma zwischen 20 und 25 Mitarbeiter beschäftigt.

Spätestens 48 Stunden vorher hätte die Polizei davon wissen müssen, bis Montag war in der Deggendorfer Inspektion aber nichts bekannt: Die NDP spielt beim Politischen Aschermittwoch in der Stadt heuer keine Rolle. Damit dürfte sich auch eine antifaschistische Gegenkundgebung erledigt haben. Verschiedene Antifa-Gruppen aus Bayern rufen allerdings zum Antifaschistischen Aktionstag auf. Angekündigt wurde eine Kundgebung "Gegen Nationalismus und Rassismus" mit maximal 50 Personen gegenüber dem Donaucenter in Osterhofen, wo die "Alternative für Deutschland" (AfD) zum dritten Mal ihren Politischen Aschermittwoch mit Bundesvorsitzender Frauke Petry und weiteren Rednern abhält.

Das Netzwerk Bunter Landkreis hat in diesem Jahr keine Aktion geplant. "Die Sicherheitslage, was rechtsextreme Umtriebe in Deggendorf angeht, hat sich entspannt. Momentan ist so etwas Ähnliches wie Ruhe eingekehrt – wenn man von der Demo der Russlanddeutschen am vergangenen Sonntag absieht", begründet Martin Hohenberger diese Entscheidung. Alternativ wolle man im Laufe des Jahres ein interkulturelles Fest auf die Beine stellen: "Etwas, das Menschen verbindet."

− mic

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