Vor Bezirksliga-Duell gegen Freyung
Drei Spiele, sechs Tore, kein Sieg: Künzing fehlt noch "die hundertprozentige Mentalität"

12.08.2021 | Stand 19.09.2023, 2:14 Uhr

Fordert einen Heimsieg: FCK-Coach Tom Prebeck. −F.: Ritzinger

Der FC Künzing hat ein kleines Kunststück vollbracht: In ihren ersten drei Spielen in der Bezirksliga Ost haben die "Römer" schon sechs Tore geschossen, aber trotzdem noch keinen Sieg geholt. Trainer Thomas Prebeck (45) weiß, was seiner Mannschaft dazu fehlt.

"Wir machen es grundsätzlich nicht schlecht, aber uns geht die Hundertprozentige Mentalität ab", sagt Prebeck. Ein Beleg dafür seien die jüngsten Ergebnisse: Gegen den SV Schalding-Heining II (2:3), den SV Oberpolling (3:3) und den TSV Mauth (1:1) geriet die Künzinger Truppe immer in Rückstand. Prebeck erklärt’s: "Aktuell schaffen wir es nicht, zu Null zu spielen. Weil wir nicht konsequent sind: Wenn wir Pressing vorgeben, dann sind alle gefordert, aber beim Anlaufen ziehen wir nicht an einem Strang und kommen dann in Probleme."

Die bisher sieben Gegentore wären leicht zu verhindern gewesen, glaubt Prebeck und fordert eine Portion gesunder Aggressivität, wie sie der ehemalige Kapitän Stefan Zitzlsperger vorgelebt hatte. Der "Sechser" spielt nicht mehr, und das macht sich bemerkbar: Dem FCK fehlt eine Kommandozentrale, es ist noch zu ruhig auf dem Feld. "Wir haben hier von Haus aus ruhige Burschen, man kann niemanden in diese Rolle drängen. Das müssen wir miteinander besser lösen", sagt Prebeck. In Alexander Wittenzellner, der sich nach auskuriertem Kreuzbandriss an alte Form annähert, und Neuzugang Florian Rockinger sieht der Trainer zwei Spieler mit Potenzial, auf dem Rasen lautstark zu sein.

Neben Florian Rockinger, dem Prebeck große Einsatzbereitschaft und Teamgeist attestiert, hat auch ein weiterer Neuzugang eingeschlagen: Andreas Drexler, der früher für den SV Schalding II kickte und aus beruflichen Gründen kürzer trat, beim FC Eging am See (Kreisliga, Kreisklasse). Das Comeback des Mittelfeldmanns auf Bezirksebene kann sich sehen lassen: Drei Tore in drei Spielen, drei weitere Treffer zuletzt am Mittwoch beim Pokalsieg über Rotthalmünster (6:2). "Fußballerisch hat er Qualitäten, die in dieser Liga selten sind. Ohne Geld einen Spieler wie ihn zu bekommen, ist für uns ein Glücksfall. Er passt einfach zu uns, genauso wie Flo. Sie passen top in die Truppe", sagt Prebeck über die Neuen.

Was die Stimmung angeht, passt es bei den Römern, nur langsam müssen auch entsprechend Punkte her, um den viertletzten Tabellenplatz zu verlassen. "Für uns gibt’s gegen Freyung daheim nichts anderes als den ersten Dreier. Wir müssen das aufs Feld bringen, was wir uns vornehmen", sagt Prebeck vor der Partie gegen den TV (Samstag, 17 Uhr).

Verzichten muss er auf den aus der Jugend aufgerückten Lukas Zettlmeier (19), der nach Einwechslung beim Auftakt gegen Schalding "überragend" aufgespielt habe, sich dann in der Nachspielzeit aber das Kreuzband riss. Selbiges Unglück ereilte auch Martin Aschenbrenner, der laut seinem Trainer nach der dritten schweren Verletzung über ein Karriereende nachdenke. "Das ist verdammt bitter. Auch für den Verein, aber vor allem für die Burschen. Mir tut es persönlich Leid für sie", sagt Prebeck, der Aschenbrenner in der Startelf sah und große Künzinger Hoffnungen auf Zettlmeier setzte.

Nun aber müssen andere liefern, als Einheit, und am besten schon am Samstag: "Wenn wir nicht tun, was wir uns vornehmen, bekommen wir Probleme", mahnt Prebeck vor dem Duell mit dem Tabellennachbarn aus Freyung.

− sli