Deggendorf
Deggendorfs Gesichter der Nationen

22.09.2015 | Stand 18.09.2023, 0:37 Uhr

Frank Tavener als Nationen-Vertreter mit dem roten Drachen auf dem Antlitz: Der Waliser wohnt in Berg und stand dem Fotografen gerne als Modell zur Verfügung. − Foto: Hartl

Was aussieht wie ein patriotisches Tattoo, ist in Wirklichkeit Fotokunst auf hohem Niveau. Der Waliser Frank Tavener ist einer von etlichen Frauen und Männern aus dem Landkreis Deggendorf, die Mario Hartl für ein künstlerisches Projekt Modell stehen. Der talentierte Hobbyfotograf hat es sich zur Aufgabe gesetzt, möglichst viele Menschen verschiedenster Nationen mit ihren jeweiligen Flaggenmotiven zu zeigen. Auf der Internetplattform Facebook startete er einen Aufruf und ist von der Resonanz überwältigt.

Schon bald hatte Mario Hartl etwa 150 Anfragen. Da waren viele Nationen mehrfach vertreten. Bislang hat Hartl Leute aus 35 verschiedenen Ländern. Darunter sind neben den bekannt stark in der Region vertretenen Staaten wie Italien oder der Türkei unter anderem auch Albanien, Vietnam, Libanon, Litauen, Togo, Kasachstan oder Palästina.

Hartl verfolgt mit seinem Projekt "International Faces of Deggendorf" weder politische noch religiöse Motive. "Ich will einfach Menschen zeigen", sagt Hartl. Auch die aktuelle Flüchtlingskrise hat ihn nicht beeinflusst. Er fotografiert die Gesichter der Nationen in Low-key-Technik. Die Bilder haben oft sehr dunkle oder auch völlig schwarze Bereiche. Nach einer Vorauswahl bearbeitet Hartl die Motive am Computer, stellt Gesichtsränder, Haare, Schultern bis in kleinste Detail frei und gibt dem Bild einen schwarzen Hintergrund. Dann kopiert er die entsprechende Flagge aus dem Herkunftsland und das Gesicht ineinander. Dabei versucht Hartl, Gesichtszüge und Besonderheiten der Flaggen wie Streifen oder Neigungen in Einklang zu bringen.

Anfang Oktober startet Hartl das Projekt auf Facebook unter "International Faces of Deggendorf". Dort werden dann im Rhythmus von zwei Tagen die Nationengesichter als Titelbild ausgewechselt.

− wet

Mehr dazu lesen Sie in der Printausgabe der Deggendorfer Zeitung vom 23. September.