Die meisten Spieler kommen von auswärts
Aufwand wird zu groß: Deggendorf verliert Drittliga-Volleyball nach Regensburg

17.01.2022 | Stand 19.09.2023, 2:30 Uhr

Aufschlag für den großen Umbruch: Aus den Drittliga-Volleyballern des TSV Deggendorf um Martin Scherl (v.r.) und René Räbiger werden zur neuen Saison die Herren I der SG Donau Volleys Regensburg. −Foto: Helmut Müller, Archiv

Die Stadt Deggendorf muss ihre besten Volleyballer ziehen lassen. Mit Beginn der Saison 2022/23 wird die Drittliga-Herrenmannschaft des ansässigen TSV Geschichte sein. Fast alle Spieler verlassen den Klub und schließen sich den Donau Volleys Regensburg an. Mit im Gepäck: das Spielrecht in der dritten deutschen Volleyball-Liga Ost.

Ihre Motivation, diesen Schritt zu gehen, ist eine menschliche: Jene Zehn wohnen allesamt im Raum Regensburg oder sind der Oberpfälzer Bezirkshauptstadt deutlich näher als dem Tor zum Bayerischen Wald. Die meisten nehmen ohnehin seit über einem Jahrzehnt weite Wege auf sich, um die Farben des TSV zu vertreten. Stand heute haben nur mehr zwei TSV-Akteure ihren Lebensmittelpunkt in Deggendorf: Spielertrainer Sebastian "Blacky" Schwarz und René Räbiger.

So kam eins zum anderen, erklärt Michael Brunner, Lehrer (in Feucht), Podcaster ("Lehreranstalt") und Kapitän der Volleyballer. Schon seit dem Sommer trainieren die Herren zweimal die Woche in Donaustauf, um Fahrtwege zu verkürzen. "Wir haben nicht mehr so viele Studenten, entsprechend sind die Zeitfenster kleiner geworden – und die Entfernungen größer. Hätte das nicht geklappt, wären wir Regensburger mehr oder weniger eine Saison später sowieso abgewandert, weil der Aufwand nicht mehr zu stemmen wäre", sagt Brunner.

Den Donau Volleys, die vier Herrenteams (höchste: Landesliga Nord-Ost), zwei Damenmannschaften (höchste: Bezirksklasse Süd) und vier Jugendmannschaften stellen, hat laut Brunner noch ein "Zugpferd" gefehlt, eine "Topmannschaft im oberen Bereich". Dieses Vakuum wollen die Deggendorfer zur neuen Saison ausfüllen.

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