Hammer-Urteil gegen Drittligisten
Abzug von elf Punkten lässt Türkgücü München auf letzten Platz abstürzen

18.02.2022 | Stand 19.09.2023, 3:09 Uhr

Noch am Mittwoch hatte Türkgücü München um Keeper Franco Flückiger das Derby gegen 1860 im Olympiastadion mit 2:1 gewonnen. Jetzt kassiert der Klub einen Abzug von elf Punkten. −Foto: imago images

Dass sich Türkgücü München auf ein hartes Urteil des DFB-Spielausschusses einstellen musste, war klar. Am Freitag wurden nun in Frankfurt laut einer Medieninformation des Deutschen Fußball-Bundes Nägel mit Köpfen gemacht. Satte elf Punkte werden dem Drittligisten, der bis dato 26 Zähler gesammelt hat, mit sofortiger Wirkung abgezogen. Das hat den Sturz von Nichtabstiegsrang 16 auf den letzten Platz zur Folge.

Die Mitteilung im Wortlaut: "Der Abzug setzt sich aus zwei unterschiedlichen Sanktionen zusammen und wird mit sofortiger Wirkung vollzogen. Die Münchner weisen nun 15 Zähler auf und rücken damit auf den letzten Platz in der Tabelle der 3. Liga. Neun Punkte werden Türkgücü aufgrund des Insolvenzantrags aberkannt, den der Klub Ende Januar gestellt hatte. Dies hat der DFB-Spielausschuss einstimmig beschlossen. Grundlage ist § 6 Nr. 6. der DFB-Spielordnung. Dort ist festgehalten: Beantragt ein Klub der 3. Liga die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen sich, werden der ersten Mannschaft neun Punkte abgezogen. Maßgeblich für diese Rechtsfolge ist der Insolvenzantrag, nicht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Der Entscheidung durch den Spielausschuss war eine Anhörung der Münchner vor dem Gremium vorausgegangen.

Weitere zwei Punkte verliert Türkgücü aufgrund eines Auflagenverstoßes. Im Rahmen der Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison hatte der Drittligist die Auflage vom DFB erhalten, bis zum 20. Januar 2022 eine bis Saisonende festgestellte Liquiditätslücke zu schließen. Diese Vorgabe erfüllte der Klub nicht. Die Lücke wurde zu weniger als 50 Prozent geschlossen, sodass gemäß der Richtlinien im DFB-Statut 3. Liga zwei Punkte abgezogen werden."

Wie der DFB zudem anmerkte, sind die Entscheidungen gegen Türkgücü noch nicht rechtskräftig. Der Klub kann innerhalb der Frist von einer Woche Widerspruch einlegen.

− red