Die Lage bei 1860
1860 hadert mit Schicksal: Türkgücü-Aus als letzte Aufstiegschance? Gerüchte um Hitzlsperger

22.03.2022 | Stand 19.09.2023, 3:12 Uhr

"Wir bleiben dran, wollen uns jedenfalls nichts vorwerfen lassen, falls jemand doch noch schwächelt", sagt Stephan Salge. −Foto: Hoppe/dpa

Drei kurzfristige Coronafälle vor dem Spiel, zwei Handelfmeter für den Gegner während des Spiels (einer davon recht fragwürdig) und am Ende null Punkte:

Der TSV 1860 hadert nach der Niederlage im Drittliga-Verfolgerduell bei Waldhof Mannheim mit dem Schicksal. Ob die Münchner Löwen trotzdem noch einmal in den Aufstiegskampf eingreifen können, wird sich vielleicht noch in dieser Woche an anderer Stelle in der Stadt entscheiden: Für kommenden Donnerstag hat der Insolvenzverwalter von Türkgücü München, Max Liebig, zur Betriebsversammlung bei m Stadtrivalen geladen. Dann könnte sich abzeichnen, ob der Spielbetrieb beim Pleiteklub doch noch bis Saisonende gesichert werden kann oder ob dort nun endgültig die Lichter ausgehen.

Alle Spiele mit Beteiligung von Türkgücü würden dann annulliert, wodurch die Löwen im Vergleich mit dem Tabellendritten 1. FC Saarbrücken (hat zweimal gegen Türkgücü gewonnen) ganze fünf Punkte aufholen würden. Der FCS ist derzeit sechs Punkte voraus, kommt zudem am übernächsten Samstag, 2. April (14 Uhr), als erster Ligagegner nach der Länderspielpause ins Grünwalder Stadion.

"Wir bleiben dran, wollen uns jedenfalls nichts vorwerfen lassen, falls jemand doch noch schwächelt", meinte Stephan Salger nach der Mannheim-Niederlage Doch bis dahin bleiben die Löwen wohl die vom Abwehrchef inzwischen oft zitierte "Randnotiz" im Aufstiegskampf. Aktuell sind es sechs Punkte Rückstand auf die Relegation, sollte Braunschweig beide Nachholspiele gewinnen, sogar acht.

Auch 1860-Trainer Michael Köllner ist da entsprechend angefressen. "Wir haben noch sieben Spiele in der Liga. Es gilt jetzt, das Spiel abzuhaken und den Blick nach vorne zu richten", meinte er patzig zur Frage nach den Erkenntnissen aus dem Mannheim-Spiel. Eine davon ist wohl, dass andere Top-Teams in der Breite mehr Qualität auffahren können als noch dazu ersatzgeschwächte Löwen. Bis zum nächsten Top-Spiel – zu Hause eben gegen Saarbrücken – besteht wenigstens die Hoffnung, dass sich das Corona-infizierte Trio Semi Belkahia, Dennis Dressel und Quirin Moll weitgehend erholt.

An diesem Samstag müssten die Löwen aber zunächst einmal im Halbfinale des Toto-Pokals beim Regionalligisten TSV Aubstadt antreten. Sollte es über die Liga nicht klappen – auch hier war die Niederlage in Mannheim ein Rückschlag – soll über diesen Weg unbedingt wieder die Qualifikation für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals gelingen.

Währenddessen vermeldet der "Kicker", dass es Gespräche zwischen dem TSV 1860 und Thomas Hitzlsperger gegeben haben soll, allerdings (noch) ohne konkretes Jobangebot. Nach knapp sechs Jahren in verschiedenen Rollen beim VfB Stuttgart ist für den gebürtigen Münchner Ende des Monats Schluss, und VfB-Teammanager Günther Schäfer hatte vor kurzem schon öffentlich spekuliert: "Vielleicht geht er ja zu seinem Traumverein – zu 1860."

Konkreten Bedarf haben die Löwen aktuell nicht, wenngleich eine Personalie wie der Ex-Nationalspieler dem Traditionsverein gut zu Gesicht stehen würde. Die für 1860 richtig hoffnungsvollen Meldungen finden in diesen Tagen aber eher beim Stadtrivalen in München statt.