Abstiegsgespenster und unerwartete Erfolge – Mettens Handball-Mädels überraschen

18.01.2018 | Stand 17.09.2023, 21:53 Uhr

Angenehm aufgefallen sind bislang die zweitplatzierten Damen unter Cheftrainer Klaus Töpl. − Foto: Müller

Erinnerungen an die völlig verkorkste Saison 2015/ 2016 werden wach, als die Herrenmannschaft der SSG Metten nach einer bis dahin nicht gekannten Verletzungsmisere den Abstieg in die Bezirksliga antreten musste. Zu Beginn des neuen Jahres und am Anfang der Rückrunde in der Bezirksoberliga ist die Personaldecke verletzungsbedingt immer dünner geworden. Die Verantwortlichen sind erneut in Sorge.

Herren-Cheftrainer Walter Steininger beklagt, dass man aufgrund des schmaler gewordenen Personalstandes kein einziges Vorbereitungsspiel habe durchführen können: "Leistungsträger sind verletzt oder angeschlagen." Zudem hat sich Rückraum-Akteur Alex Baumann im Training schwer verletzt (Kreuzbandriss). Neben Abwehrchef Jonas Jirsa (Rückenprobleme) werden am kommenden Samstag im schweren Spiel gegen die Bayernliga-Reserve der TG Landshut die immer noch angeschlagenen Offensiv-Asse Sebastian Klima und Pavel Schutz kaum einsetzbar sein. Auch Regisseur Zbynek Karasek und Rückraum-Stratege Sigi Klein sind laut Steininger über die komplette Distanz nicht belastbar.

Der Chefanweiser hat Glück im Unglück, dass mit der "Dreifachverstärkung" durch die Allrounder Gregory Noga und Manuel Gschwendtner sowie durch das große Torwart-Talent Paul Zauner (wir berichteten) "die große Depression noch nicht ausbrechen muss". Mit Blick auf das Geschehen in der Landesliga Süd besteht für Steininger kein Grund zu übergroßem Optimismus: "ASV Dachau und TSV Mainburg sind abstiegsgefährdet und kehren schlimmstenfalls in die Bezirksoberliga Altbayern zurück." Mettens Coach erinnert sich an die Katastrophen-Saison 2015/2016, als die Spvgg Altenerding in letzter Sekunde den Gang in die Oberliga antreten musste und es im Tabellenkeller zu eng wurde. "Also muss diesmal der fünftletzte Tabellenplatz als das alles entscheidende Ziel ausgegeben werden."

Auch Mettens Vorstandsmitglied und technischer Leiter Martin Blüml sieht in der jetzigen Situation keinen Grund zum Jubeln, ist aber zuversichtlich: "Ich sehe die 1. Herrenmannschaft zum Saisonende in der Tabellenmitte." Natürlich seien im Verlauf der Vorrunde sehr große Leistungsschwankungen durch die verletzunsgbedingten Ausfälle klar erkennbar gewesen. Wichtig sei, so Blüml, dass die wieder einsatzbereiten Leistungsträger zusammen mit dem gesamten Kader gesund bleiben und dass nicht ständig umgestellt werden müsse. "Falls die Rückrunde mit einem halbwegs kompletten Kader durchgespielt werden kann, traue ich der Mannschaft auch zu, in der Tabelle noch zwei bis drei Plätze nach oben zu klettern", gibt sich der technische Leiter optimistisch.

Etwas weniger Sorgen macht sich Martin Blüml um die Oberliga-Damen der SSG. "Sie stehen ja etwas überraschend, aber keineswegs unverdient auf dem zweiten Tabellenplatz." Die Platzierung bis zum Ende der Saison verteidigen zu können, werde zwar schwierig werden. "Aber so, wie die Mannschaft in der Vorrunde aufgetreten ist, vor allem bei Spielen, in denen mehrere Leistungsträger ersetzt werden mussten, ist das durchaus realistisch", betont das SSG-Vorstandsmitglied und lobt zugleich Cheftrainer Klaus Töpl, der das Team zu Saisonbeginn übernommen hatte. "Er hat ein gutes Gespür, denn innerhalb der Mannschaft passt die Stimmung bestens."

In den zweiten Seniorenmannschaften kämpft man laut Blüml sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren mit dem Spielermangel. "Dennoch sind wir mit dem Saisonverlauf zufrieden." Für die Rückrunde hoffe man auf genügend Spielerinnen und Spieler. Blüml: " Bei den beiden Mannschaften steht nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund. Vielmehr führen wir Nachwuchsspieler an den Seniorenbereich heran." Außerdem wolle man Spielerinnen und Spielern, die aus verschiedenen Gründen nicht regelmäßig trainieren könnten, auch die Möglichkeit zum Handballspiel bei der SSG Metten geben.