Ein Darts-Star im Bayerwald: Für 1200 Euro Antrittsgeld – Stephen Bunting zeigt seine Kunststücke

18.01.2018 | Stand 17.09.2023, 21:53 Uhr
Andreas Junkmann

Der Profi zum Anfassen: Bei sogenannten Exhibitions können Dart-Fans ihren Idolen so nah wie nie kommen. Für ein solches Show-Turnier haben die DC Torpedos aus Geiersthal kürzlich Ex-Weltmeister Stephen Bunting (r.) verpflichtet. − Foto: Junkmann

Es war ein Abend, den die Mitglieder der DC Torpedos wohl so schnell nicht vergessen werden. Der Dartverein aus Geiersthal/Linden (Landkreis Regen) hat sich Profi-Dartspieler Stephen Bunting für ein Show-Turnier gebucht. Der 32-Jährige mit dem Spitznamen "The Bullet" ist ehemaliger Weltmeister der British Darts Organisation (BDO) und die aktuelle Nummer 22 in der Weltrangliste. In Wettbewerben spielt der Engländer regelmäßig gegen die ganz Großen der Szene: Rekord-Champion Phil Taylor, Fünffach-Weltmeister Raymond van Barneveld und Weltranglisten-Führender Michael van Gerwen.

Im Vereinsheim der Torpedos ist alles eine Nummer kleiner: Bunting tritt nacheinander gegen die Vereinsmitglieder zu Spaß-Matches an. Diese sogenannten Exhibitions sind für Dartprofis neben Preis- und Sponsorengeldern die dritte Einnahmequelle, um ihren Sport finanzieren zu können. "Diese Events sind für einen Profi enorm wichtig. Man macht dadurch Werbung für sich selbst und kann den Leuten zeigen, was man drauf hat", sagt Bunting. Rund 1200 Euro haben sich die Torpedos laut Vorstand Gerhard Mandl den Auftritt kosten lassen. Dazu kommen noch Flug- und Hotelkosten, sowie der Preis für Showmaster John Fowler, den der Dartklub ebenfalls aus England hat einfliegen lassen. "Wir sind jetzt seit zwei Jahren in unserem neuen Vereinsheim und das wollten wir uns jetzt einfach mal gönnen", so der Vorstand, der mit seinem Verein im Ligabetrieb kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga steht.

Obwohl die Geiersthaler allesamt ein ordentliches Niveau an den Tag legen, hat keiner der Vereinsspieler gegen Profi Bunting den Hauch einer Chance. Darum geht es an diesem Abend aber auch gar nicht. "Es soll ja der Spaß im Vordergrund stehen. In Exhibitions zeige ich auch Würfe, die ich sonst nicht spielen würde. Die Leute sollen was zu sehen bekommen und die Zeit genießen", sagt "The Bullet". Und so präsentiert Bunting im Torpedo-Vereinsheim vor etwa 50 Zuschauern einige Kunststücke: Er wirft auf Knien, trifft trotz verdeckter Scheibe in die schmalen Doppelfelder, imitiert die Punkte seiner Gegner oder jagt seine Pfeile mit atemberaubender Präzision in die winzigen Triple-Felder. Als Dank für den unvergesslichen Abend nehmen die Torpedos den Profi am Ende kurzerhand als Ehrenmitglied auf.

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