Untergriesbacher Ringer : Auswärts läuft’s nicht – nur für Jonas Lenz

17.10.2017 | Stand 25.10.2023, 10:58 Uhr

Freud und Leid: Der Untergriesbacher Jonas Lenz (rot, hier gegen Michael Schranner vom ASV Au/Hallertau) gewann am Wochenende ein internationales Turnier in Kopenhagen. Allerdings hinterlässt der Erfolg Spuren: Der Deutsche Meister knickte beim Aufwärmen um und geht derzeit an Krücken – Diagnose noch offen. − Foto: Michael Sigl

Gute und weniger gute Nachrichten von den Ringern des SV Untergriesbach: Die Oberliga-Mannschaft hat am Freitagabend auch ihren vierten Auswärtskampf verloren, beim RSV Schonungen verlor die Scherr-Truppe denkbar knapp mit 15:16. Dagegen gewann Team-Junior Jonas Lenz am Wochenende ein internationales Turnier in Kopenhagen mit drei Schulter-Siegen. Allerdings hinterlässt der Erfolg des Deutschen Meisters in der Fremde Spuren: Jonas Lenz knickte beim Aufwärmen um, verletzte sich am Knöchel und geht derzeit an Krücken – Diagnose noch offen.

Es ist geradezu vermaledeit: Steigen die Ringer von der Donau-Höhe in den Bus, kehren sie mit einer Pleite zurück. So auch am Freitag, als sich das Oberliga-Team gen Schonungen nahe Schweinfurt aufmachte. Weil der "kleine" Lenz fehlte, setzte es direkt vier Punkte für den Gegner. "Jonas hätte gegen den starken Rumänen Alexandru-Vasile Mandica aber auch keine Chance gehabt", relativiert Christoph Scherr. Jonas‘ Bruder Johannes stand gegen den zweiten Rumänen der Unterfranken, Andrei-Vasile Dudau, auf verlorenem Posten, unterlag nach 51 Sekunden auf Schultern. Und weil auch Christoph Fenzl gegen den abgezockten Routinier Gabriel Gamsat Klein keinen Hebel fand, hatten die Gastgeber schon vor der Pause satte zwölf Punkte gesammelt. Am Ende ein zu großer Vorsprung. Mitentscheidend: die vierte 0:4-Niederlage des Untergriesbachers Mustafa Qambarzada gegen Machs Gelaschanov. "Mustafa hat eine Sekunde vor Schluss noch eine Wertung kassiert. Ansonsten gewannen die übrigen sechs Niederbayern ihre Duelle – durchweg.

Mit nur vier Punkten auf der Habenseite findet sich der Zweitliga-Absteiger nunmehr auf dem drittletzten Platz in der Oberliga wieder, in den folgenden beiden Heimkämpfen sollen "die Dinge aber wieder zurechtgerückt werden – da brennt der Hexenkessel", verspricht der SVU-Trainer.

Sein jüngster Athlet hat derweil schon eine Duftmarke gesetzt: Beim Turnier in Kopenhagen besiegte er in der Klasse 46 Kilo griechisch-römisch einen polnischen, dänischen und deutschen jeweils klar, gewann durch Schultersieg. Allerdings musste der 16-Jährige arg auf die Zähne beißen, beim Aufwärmen knickte er wegen eines Lochs in der Matte um, verletzte sich am linken Knöchel. "Jonas ist ein Kämpfer", sagt dessen Trainer, der aber wohl am Wochenende auf das momentane SVU-Aushängeschild verzichten muss, da der Knöchel dick geschwollen ist. Bei einer ersten Untersuchung im Krankenhaus stelle sich laut Scherr heraus, das nichts gebrochen ist – "auftreten kann er aber nicht", sagt Scherr, keine gute Kunde fürs Wochenende, wenn der SVU gegen die Spvgg Freising antritt. "Eigentlich brauchen wir den Jungen."