Radsport
"Vize" in Bayern und Fünfter in der Bundesliga – Für den Burgkirchner Profi Alexander Maier läuft es gerade rund

12.06.2017 | Stand 18.09.2023, 20:18 Uhr
Oliver Wagenknecht

Sprintstark: Alexander Meier bewies bei zwei Endspurt-Entscheidungen, dass er gute Beine hat. − Fotos: Radteam Herrmann

Weitere schöne Erfolge hat unlängst Alexander Meier eingefahren. So holte der Radprofi aus Burgkirchen bei der Bayerischen Straßenmeisterschaft die Silbermedaille und wurde Vierter der Erzgebirgs-Rundfahrt. Letztere ist auch für die Bundesliga gewertet worden, wo Meier bei den Männern derzeit an 5. Stelle liegt.

Mit gemischten Gefühlen bewertet der 25-Jährige sein Abschneiden bei der "Bayerischen". Ein Podestplatz war fast Pflicht, denn das Rennen fand im mittelfränkischen Baiersdorf statt, dem Sitz seiner Mannschaft "Radteam Herrmann", die auch Ausrichter war. Etwa 120 Fahrer nahmen die zehn Runden bzw. insgesamt 106km in Angriff. Schon kurz nach dem Start löste sich am einzigen Anstieg eine etwa 25 Mann starke Gruppe, in der auch Meier war. Nachdem sich in Runde 2 nochmals zehn Fahrer hatten absetzen können, sah er sich genötigt "mit einer Gewaltaktion die Lücke zur Spitze zu schließen". Dies gelang ihm in einer Solofahrt von mehreren Kilometern schließlich auch.

Dann wurde es ein Ausscheidungsrennen. Zwei Runden vor Schluss, als noch sechs Mann übrig waren, setzte der spätere Sieger Johannes Schinnagel vom österreichischen Profiteam Felbermayr-Simplon Wels die entscheidende Attacke. Die verbliebenen fünf Fahrer kamen später als Gruppe auf die Zielgerade, Teamkollege Simon Laib zog für Meier den Schlusssprint an und der Burgkirchner sicherte sich nach 2:32:59 Minuten Silber; 41 Sekunden hinter dem Gewinner. "Während des Rennens wollte ich den Sieg und eigentlich ist der Zweite ja der erste Verlierer", gestand Meier hinterher ein. Ein toller Erfolg war’s aber so oder so, was er selbst mit ein bisschen zeitlichem Abstand auch so sieht.

Bestens lief’s für ihn auch bei der 38. Erzgebirgs-Rundfahrt, einem Klassiker über 165 km mit Start und Ziel in Chemnitz. "Nur rauf und runter, die Anstiege nicht länger als drei Kilometer", beschreibt Meier – "genau mein Profil." Von den 180 Gestarteten waren ihm zufolge nach gut 25 km nur noch knapp 50 Mann in der ersten Gruppe vertreten. Es sei immer wieder zu Fluchtversuchen gekommen, doch niemand habe sich entscheidend absetzen können. Auch hier gab’s ein Ausscheidungsrennen, aber am Ende waren immer noch rund 35 Fahrer beieinander. Beim Zielsprint "fühlte ich mich gut", erzählt Meier, dessen Teamkollegen ihm wiederum erfolgreich Hilfestellung gaben. Im Ergebnis sprang für ihn nach 2:42:32 Stunden ein starker 4. Platz heraus.

In der Bundesliga-Einzelwertung liegt Meier als Fünfter sogar in Reichweite der absoluten Spitze. Sein Rückstand auf Platz 2 beträgt 17 Punkte, zum Führenden sind es auch nur deren 82. "Da ist noch alles drin." Sein Ziel sei jetzt, den Top-Fünf-Platz zu halten, mindestens aber unter den besten zehn zu bleiben. Es stehen allerdings noch sieben weitere Rennen auf dem Programm, sodass es momentan noch viel zu früh für irgendwelche Prognosen ist.