"Es war ihr Wille": Julia Viellehners Organe werden gespendet

25.05.2017 | Stand 25.05.2017, 6:00 Uhr

Julia Viellehner (†): Ihr Wille wirkt über den Tod hinaus. −Kutsche

Noch im Sterben die letzte gute Tat eines zu Lebzeiten herzensguten Menschen: Die Organe von Profi-Triathletin Julia Viellehner, die in Italien an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben ist, werden auf ihren eigenen Wunsch hin gespendet. Das geht aus einer Mitteilung des Krankenhauses in Cesena hervor, wo Ärzte seit dem 15.Mai vergeblich um das Leben der Winhöringerin gekämpft haben. Sie hatte bei dem Trainingsunfall mit dem Rad schwerste Verletzungen davongetragen.

In dem am Dienstagabend veröffentlichten Kommuniqué der Maurizio-Bufalini-Klinik wurde der Tod der 31-Jährigen infolge eines "äußerst schweren Politraumas" mit der Zeitangabe 19.21Uhr offiziell bestätigt. Die Leitung des lokalen Gesundheitsamtes, so heißt es weiter, bedanke sich bei der Familie für das "Einverständnis, Organe und Gewebe zum Zweck der therapeutischen Verpflanzung zu entnehmen". Julia selbst habe "diesen Willen zu Lebzeiten zum Ausdruck gebracht". Wie Thomas Stecher, Trainer und Lebensgefährte der Verstorbenen, auf Nachfrage bestätigte, hatte Julia Viellehner sowohl einen Organspendeausweis als auch eine Patientenverfügung. Letztere ist ihm zufolge nach italienischem Recht nicht gültig, aber "wir haben für ihren Willen bis zum Schluss gekämpft – auf allen Ebenen", so Stecher. Den klinischen Tod seiner Freundin hatte er per Mitteilung auf deren Facebook-Seite bereits am Montagmittag öffentlich gemacht.

Genau eine Woche zuvor war die Ironman-erprobte Triathletin beim Radtraining in den Apeninnen nahe der mittelitalienischen Stadt Forlì von einem Lastwagen erfasst worden. Sie erlitt dabei eine Vielzahl an gravierenden Verletzungen, die sie letztlich das Leben gekostet haben.

− ow