Hoffen und Bangen um Julia Viellehner – Lebensgefährte weist Spekulationen zurück

22.05.2017 | Stand 22.05.2017, 16:36 Uhr

Julia Viellehner als strahlende Siegerin – hier beim Challenge Regensburg im vergangenen Jahr, wo die Winhöringerin ihren größten Erfolg im Triathlon feierte. In diesen Tagen kämpft die sympathische Triathletin m Krankenhaus in Cesena den Kampf ihres Lebens. − Foto: Kutsche

Je mehr Tage vergehen, desto größer wird die Anteilnahme am Unfall-Schicksal von Julia Viellehner (31). Freunde, Bekannte und Sport-Kollegen bekunden in sozialen Netzwerken ihre Verbundenheit mit der sympathischen Triathletin aus Winhöring (Lkr. Altötting) und die Hoffnungen auf ihre baldige und vor allem vollständige Genesung. "Hoffen wir das Beste", meldete sich auf Twitter sogar Ironman-Sieger Sebastian Kienle.

Julia Viellehner war am vergangenen Montag beim Radtraining in der Nähe von Forli in Italien von einem Lastwagen erfasst und schwerst verletzt worden. Offizielle Angaben zum Gesundheitszustand der zweifachen Duathlon-Vizeweltmeisterin gibt es weiterhin nicht. Bekannt ist, dass Julia Viellehner im Krankenhaus in Cesena in ein künstliches Koma versetzt wurde und dort weiter versorgt wird.

Derjenige, der derzeit am ehesten für Entwarnung sorgen könnte, hält sich zurück. "Leider gibt es derzeit keine Änderung in ihrem Zustand", teilte Viellehners Lebensgefährte und Trainer Thomas Stecher in einem Facebook-Beitrag mit. Stecher war Mitglied der dreiköpfigen Trainingsgruppe, die am heutigen Montag vor einer Woche die Fahrt hinauf zum "Passo delle Forche" gemacht hatte und war Augenzeuge des Unfalls geworden. Julia werde "nach wie vor in einem künstlichen Koma gehalten und hat daher keine Schmerzen", schrieb Stecher in seinem Post. Sie habe "bei dem Unfall viele und schwere Verletzungen erlitten. Ihr Zustand ist für die Umstände weiterhin stabil", stellt Stecher fest, schränkt aber ein: "Eine Prognose über den weiteren Verlauf kann zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht abgegeben werden". Zu Berichten aus Italien, wonach seiner Lebensgefährtin beide Beine amputiert werden mussten, wollte sich Stecher auf Nachfrage der Heimatzeitung nicht äußern. In Stechers Post heißt es nur: "Informationen über Julias Verletzungen oder durchgeführte Behandlungen sind rein spekulativ!" Gehe alles gut, "steht sie auch irgendwann wieder an der Startlinie". Das hoffen alle, die in diesen Tagen um Julia Viellehner bangen. Nicht zuletzt für die Familie, die vor noch nicht einmal zweieinhalb Jahren von einem schweren Schicksalsschlag getroffen worden war. Julia Viellehners Vater Johann und ihr Bruder Raphael (27) verunglückten bei einer Bergtour in Neuseeland und gelten seither als verschollen.

Alle, die sich in diesen Tagen so große Sorgen um Julia Viellehner machen, erinnert Stecher an den Kampfgeist der Ausdauersportlerin. "Dieses Wochenende stehen wieder viele von euch an der Startlinie. Kommt ihr an einen Punkt, an dem ihr an euch zweifelt und aufgeben wollt, macht es, wie es Julia machen würde – denkt an sie und kämpft weiter wie Julia."

− mjf/ecs