Tischtennis
Schade, Vilshofen: Der Bayernliga-Traum ist geplatzt – Chance als Nachrücker?

26.04.2017 | Stand 26.04.2017, 9:08 Uhr

Der Einsatz stimmte, das Ergebnis nicht: Die Vilshofener um Vlastimil Kolar zogen im Aufstiegsspiel daheim gegen Dillingen doch deutlich den Kürzeren. − Foto: Mike Sigl

Der Traum vom Aufstieg in die Bayernliga ist für den TTV Vilshofen vorerst ausgeträumt: Vor einer Rekordkulisse von rund 200 Zuschauern auf dem Schweiklberg sowie weiteren 400 im Facebook-Livestream unterlag der Vizemeister der Landesliga Süd/Ost zu Hause gegen den TV Dillingen mit 4:9.

Trotz dieser Niederlage ist die nun beendete Saison mit dem Erreichen der Aufstiegs-Relegation zur Bayernliga der größte Erfolg der Vereinsgeschichte des TTV. Während die Dillinger in zwei Wochen beim TSV Schwabmünchen zum entscheidenden Spiel antreten dürfen, hoffen die Vilsstädter nun darauf, sich als Nachrücker vielleicht doch noch über den Aufstieg in die bayerische Eliteliga freuen zu dürfen.

Das Heimspiel des Jahres begann für die Gastgeber zum zunächst hoffnungsvoll: In der ersten Partie des Tages konnten sich Drozda/Stöger mit 3:1 gegen Wollnitzer/Jörg durchsetzen. Nach der erwarteten 0:3-Niederlage von Kolar/Ertürk gegen das Dillinger Spitzendoppel Foag/ Hirner folgte allerdings ein souveräner Dreisatzsieg von Wiener/ Valka gegen Mittel/Hilpert, so dass der TTV zunächst mit 2:1 in Führung lag.

In der ersten Einzelrunde folgte mit der Begegnung zwischen Radek Drozda und Benedikt Hirner zunächst ein "Schlüsselspiel". In einem hart umkämpften ersten Satz konnte Vilshofens Spielertrainer seinen 9:4-Vorsprung nicht ins Ziel bringen. Nach einer knappen Niederlage im zweiten Durchgang konnte Drozda zwar den dritten Satz für sich entscheiden, musste sich in Satz Nummer vier allerdings endgültig mit 8:11 geschlagen geben.

In der zweiten Partie des vorderen Paarkreuzes fand Vlastimil Kolar zudem kein Mittel gegen den wie entfesselt aufspielenden Ulrich Foag, wodurch der TTV seine anfängliche Führung einbüßte und nun mit 2:3 zurücklag. Als Thomas Wiener anschließend gegen Matthias Jörg den ersten Satz gewinnen konnte, schöpfte das TTV-Lager Hoffnung, die Partie gegen den Favoriten aus Dillingen möglichst lange offen gestalten zu können. Doch die Nummer vier der Schwaben entschied die folgenden drei Sätze allesamt für sich und sicherte seinem Team zum Jubel der rund 50 mitgereisten Fans den nächsten Zähler.

Am Nebentisch entwickelte sich derweil ein hochdramatisches Match zwischen Jan Valka und Andreas Wollitzer. Vilshofens Nummer vier lag schnell mit 0:2 zurück, steckte jedoch nicht auf und kämpfte sich in den entscheidenden fünften Satz, in welchem der Vilshofener allerdings knapp mit 7:11 das Nachsehen hatte. Beim Stand von 2:5 war von der Zuversicht, die der TTV noch nach den Eingangsdoppeln an den Tag legte, immer weniger zu spüren. Als dann auch Ibrahim Ertürk gegen Andreas Hilpert chancenlos war und Lucas Stöger trotz kämpferischer Vorstellung mit 0:3 gegen Joel Mittel das Nachsehen hatte, war es beim Stand von 2:7 nach der ersten Einzelrunde klar, dass es für die Gastgeber nun sehr schwer werden würde, diese Partie noch zu drehen.

Nichtsdestotrotz wollten sich die Vilsstädter noch nicht geschlagen geben. Radek Drozda, der an diesem Spätnachmittag nicht seine ganze Klasse abrufen konnte, kämpfte gegen Ulrich Foag zwar beherzt, unterlag jedoch klar in drei Durchgängen. Besser machte es hingegen Vlastimil Kolar, der gegen Benedikt Hirner zu einem 3:1-Erfolg kam und somit auf 3:8 verkürzte. Thomas Wiener musste dann auch in seinem zweiten Einzel des Tages gegen Andreas Wollitzer über die volle Distanz gehen. In einem engen Entscheidungssatz hatte der TTV-Kapitän dann knapp mit 11:9 die Nase vorne. Als allerdings Jan Valka dann gegen Matthias Jörg mit 0:3 unterlag, war die zu jederzeit sehr faire Partie nach knapp dreistündiger Spielzeit endgültig zugunsten der Gäste aus Dillingen entschieden.

Für den TTV ist die Tischtennis-Saison 2016/17 damit beendet. Auch wenn der Aufsteiger die einmalige Chance, vor heimischem Publikum die erste Hürde auf den Weg zur Bayernliga zu nehmen, vertan hat, können die Vilsstädter mit der auf Anhieb erspielten Vizemeisterschaft mehr als zufrieden mit dieser Spielzeit sein. Dem TTV bleibt jedoch die Hoffnung, aufgrund von möglichen Rückzügen anderer Vereine als zweitbester Nachrücker in der nächsten Saison doch noch in der Bayernliga an den Start gehen zu dürfen. Unabhängig von der Ligenzugehörigkeit läuft die Kaderplanung für die kommende Spielzeit bereits auf Hochtouren, um ab September – sofern man in der Landesliga verbleibt – mit einer starken Mannschaft den nächsten Angriff auf die Bayernliga unternehmen zu können.

− S.K.