Versöhnliches Ende: Absteiger HC Deggendorf gewinnt – und verabschiedet Trainer Jürgen Spranger

26.04.2017 | Stand 17.09.2023, 21:49 Uhr

Mit diesem Banner bedankten sich die Deggendorfer Handballer bei ihren Fans – und bei Trainer Jürgen Spranger (5.v.r.), den sie in ihre Mitte nahmen. − Fotos: Helmut Müller

Im letzten Heimspiel der Saison machten es die Spieler des HC Deggendorf spannend. Dieses Mal allerdings – nach dem feststehenden Abstieg zu spät – mit einem positiven Ende für die Donaustädter. Somit bereiteten die Spieler den Fans und auch ihrem scheidenden Trainer Jürgen Spranger einen versöhnlichen Abschied.

Vor dem Spiel bedankte sich Vorstand Karl Ebner bei den treuen Fans und den Sponsoren sowie bei den vielen Helfern. Zudem verabschiedete er Coach Spranger mit einer Danksagung für sein großes Engagement in den vergangenen fünf Jahren. Auch zwei Comebacks gab es zu feiern: Kai Breu und Laurin Roth waren nach mehreren Monaten Pause wieder mit von der Partie.

Die Bayernliga-Reserve aus Landshut startete besser ins Spiel als die Hausherren. Die Gäste waren ohne ihre U21-Bayernliga Spieler angetreten, was es für die Gastgeber aber nur bedingt einfacher machte. Nach dem 1:2 der Gäste wirkte endlich das Tempospiel des HCD. Angetrieben von Valentin Lotos wurden schnelle Tore erzielt.

In der Abwehr probierte Vaclav Hajsman, Schon-Trainer und bald alleiniger Nachfolger von Jürgen Spranger, eine offensivere Formation aus. Das funktionierte in den ersten Minuten bestens, der Lohn war eine 6:4-Führung für den HCD. Nach und nach hatten sich die Gäste aber besser auf die HCD-Deckung eingestellt. Vor allem Nachwuchstalent Daniel Scheibengraber war nicht in den Griff zu bekommen. So fingen sich die Hausherren drei Tore in Folge ein, die Gäste holten sich die Führung zurück, 7:8.

Landshut blieb nun am Drücker und den Gästen fiel nicht mehr viel ein. Eine Umstellung in der Abwehr und die Hereinnahme von Rückkehrer Laurin Roth wirkten sich positiv aus. Ebenfalls drei Tore in Folge brachten ermöglichte dem HCD den Ausgleich zum 11:11. Leichtsinnige Fehler kurz vor der Pause, wie schon in vielen Spielen in der Saison, bestraften die Gäste konsequent und führten dann mit 11:14. Allerdings waren heute der Wille und der Glaube zurück im Deggendorfer Team. Mit dem Pausenpfiff gelang der 13:14-Anschluss.

Die zweite Hälfte hatte es in sich: Zu Beginn konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Landshut legte vor, Deggendorf zog nach. Erneut war es eine kurze Schwächephase, die die Drei-Helmen-Städter eiskalt zum 17:20 ausnutzen. Das Team von Spranger/Hajsman ließ sich nicht beirren und arbeitete weiter konsequent. Tor für Tor kämpfen sich die HCD-Spieler heran und spätestens beim 23:23-Ausgleich waren die Fans hellwach. Die letzten Minuten zwölf Spielminuten waren an Dramatik kaum zu überbieten.

Mal legten die Gäste vor, mal waren es die Hausherren. Dies sollte bis zum 26:26 so bleiben. Vor allem Jakob Stubhahn und Fritz Helber fanden zurück zu alter Stärke und verwandelten eiskalt. Als die Hausherren in dieser Phase zwei Mal einen Strafwurf vergaben, hatten viele Zuschauer wieder diese böse Vorahnung. Nicht so am heutigen Tag: Dieses Mal nutzten die Gastgeber zwei Fehler der Gäste mit schnellen Tempogegenstoß-Toren aus.

Somit hieß es 28:26 für die Gastgeber. 40 Sekunden vor dem Ende beim Spielstand von 28:27 gab es erneut Strafwurf für den HCD. Fritz Helber übernahm Verantwortung und netzte zum 29:27 ein. Der Anschlusstreffer zum 29:28 blieb ohne Folgen.

Trotz des Abstiegs ließen sich die Spieler und Fans eine kleine Feier nicht nehmen. Der HCD kann aufgrund der verletzten Rückkehrer und des Neuzugangs Tom Aigner positiv in die neue Saison blicken. Ziel ist der direkte Wiederaufstieg und die Rückkehr in die BOL – wo man dann aus den eigenen Fehlern lernen und es besser machen will.

− red



Es spielten: (Tor) Slavik, Detlaf (Feld) Breu, Roth 3, Lotos 5/2, Muckenthaler, Krzyzanowski 4, Baumann 3, Helber 7/1, Sandweger 1, Akodo, Stubhahn 7, Kalla und Zaglauer.