Pauken statt Freizeit und Training: Den Bayerwald-Biathleten Tobias Wanninger aus Klingenbrunn hat nach dem Gewinn des Junioren-Deutschlandpokals der Alltag eingeholt. In der ohnehin kurzen Trainingspause im Frühjahr muss sich der 19-jährige Student auf die Nachholprüfungen vorbereiten, die er Anfang Mai schreiben wird. Kaum Zeit also, um über eine durchwachsene von Verletzungen geprägte Saison mit erfreulichem Ausgang nachzudenken. Nur so viel: Trotz seiner Erfolge im Deutschlandpokal "bin ich nicht wirklich zufrieden", sagt Wanninger.
Vom ersten Wettkampf im November weg plagten ihn muskuläre Probleme im Rücken, die den Klingenbrunner beim Laufen behinderten. Deshalb konnte er laut eigenen Angaben seine Laufleistung nie wirklich abrufen, musste sich auf die Schießleistung fokussieren.
Seit dem bestandenen Abitur im vergangenen Jahr lebt und trainiert Tobias Wanninger in Ruhpolding (Lkr. Traunstein), um am dortigen Olympiastützpunkt zusammen mit vielen anderen C-Kader-Athleten in der Chiemgau-Arena zu trainieren. Unter der Anleitung seiner Trainer Kristian Mehringer und Rudi Schöllmann. Im Herbst 2016 hat Tobias Wanninger zudem an der "Hochschule für Gesundheit und Sport" in Ismaning ein semivirtuelles Studium der Sportwissenschaften begonnen, das auf Sportler wie ihn zugeschnitten ist. Pro Semester gibt es nur drei Wochen Anwesenheitspflicht, in der der zuvor bereitgestellte Stoff wiederholt und vertieft wird und in der die Prüfungen geschrieben werden. Die Oberstufe ist an dieser Eliteschule des Wintersports auf drei Jahre gestreckt, so können Fehlzeiten aufgrund von Lehrgängen und Wettkämpfen abgefedert werden. Zudem gibt es dort extra Sportlerklassen. "Da kann es auch mal sein, dass nur zwei Schüler anwesend sind, aber auf die wird dann ganz speziell eingegangen und der Stoff nachgeholt. Nur so bleibt genügend Zeit für den Sport", meint Tobias Wanninger, der in seiner Freizeit gerne angelt. Unterstützung erhält er vor allem durch seine Eltern und durch ein Sportstipendium.
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