Aufatmen im Abstiegskampf: Pfarrkirchen jubelt nach Handball-Krimi

21.03.2017 | Stand 21.03.2017, 17:51 Uhr

Platt, aber glücklich: Josef Harrer von der TuS Pfarrkirchen nach dem 28:27-Erfolg gegen die TG Landshut II. − Foto: Geiring

Für eine Überraschung ist die TuS Pfarrkirchen in dieser Saison immer gut – so auch gegen den Tabellendritten und seit vier Monaten ungeschlagenen TG Landshut II. Die Kreisstädter setzten sich in einem Handball-Krimi knapp mit 28:27 durch und verschafften sich Luft im Kampf um den Klassenerhalt.

Im Vorfeld waren Verantwortlichen wie auch Spieler äußerst skeptisch. Denn zu deutlich waren die vergangenen Pleiten gegen die mit zahlreichen Bayernliga-Akteuren ausgestattete Zitterbart-Truppe. Personell ohne den verletzten Gabriel Wiertz und die privat verhinderten TM Max Pöhlmann und Paul Trofimenko starteten die Rottaler allerdings sehr gut in die Partie.

Trotz 60-minütiger Manndeckung gegen Spielertrainer Thomas Bauer fand die TuS-Sieben immer wieder eine spielerische Lösung. Insbesondere der omnipräsente Rico Kober machte in der ersten Halbzeit einen sehr starken Eindruck und war maßgeblich an den ersten Treffern der TuS Pfarrkirchen beteiligt. Auch die Defensive um Torhüter Rocco Stockhecke hatte die stärkste Offensive (28,4 Tore) der Bezirksoberliga Altbayern klasse im Griff und ließ nur sehr wenig zu. Der Lohn hierfür war eine 7:5-Führung nach einer Viertelstunde.

Doch in der Folge ließen die Rot-Weißen viele glasklare Chancen liegen, was die im Schnitt sieben Jahre jüngere TG-Mannschaft zu nutzen wusste. Nur acht Minuten später war das Spiel auf den Kopf gestellt und die Gäste lagen mit 11:8 vorne. Es schien alles den erwarteten Lauf zu nehmen: Landshut kam über die Kanoniere Gretsch und Obermayr zu einfachen Toren aus dem Rückraum und die Hausherren quälten sich zu jedem eigenen Treffer. Nur durch enormen Aufwand verhinderte Pfarrkirchen bis zur Pause einen höheren Rückstand und blickte nach 30 intensiven Minuten auf ein 13:15. Die TuS konnte eigentlich zufrieden sein, vor allem in der ersten Phase der Partie stellte die Mannschaft die Dreihelmstädter vor ganz große Schwierigkeiten.

Zu Beginn von Hälfte zwei schien aber keine Trendwende erkennbar. Landshut marschierte weiter voran und stellte nach 38 gespielten Minuten auf 19:16. Eine Entscheidung schien sich anzubahnen, die Rot-Weißen stemmten sich jedoch gegen die drohende Niederlage. Vor Wochenfrist spielten die Rottaler ähnlich engagiert und couragiert beim TV Altötting auf, verloren dann am Ende auf Grund von fehlenden Kraftreserven.

Diesmal waren es allerdings überraschenderweise die Gäste, die etwas schwächelten. Ein 8:2-Lauf pro Pfarrkirchen stellte eine verrückte Partie abermals auf den Kopf. 24:21 führte die TuS gegen einen sehr nervös wirkenden Gast. Leistungsträger wie Obermayr kassierten sich Zeitstrafen wegen "Meckerns", was Pfarrkirchen in dieser Phase effizient zu nutzen wusste.

Doch auch die Gäste fingen sich und zeigten, warum sie auf Rang dreizu finden sind. Einfache Dinge wie "Sperre mit Absetzen" wurden Hauptbestandteil des TG-Angriffs und die Gastgeber taten sich ungemein schwer, diese Situationen zu verteidigen. Die Folge war der 25:25-Ausgleich (53.).

Die Partie stand auf Messers Schneide und jede Mannschaft hatte die Möglichkeit, den Sack zu zumachen. Diesmal waren es die Pfarrkirchner, denen das Glück hold war. Den 28:27-Führungstreffer konnten die Gäste gleich zwei Mal nicht beantworten und "vertändelten" sehr ungeschickt den Ball. Am Ende war es aber auch ein verdienter Sieg, weil Landshut weit unter seinen Möglichkeiten blieb und die TuS den Erfolg an diesem Tag einfach mehr wollte.

TuS Pfarrkirchen, Tor: Stockhecke. – Feld: Tartler (8 Tore/1 Siebenmeter), Bauer (4), Dennis Trofimenko (5), Harrer (4), Pfeil (2), Kober (4), Wild (1), Saleh und Mota. – red