Ganze vier Siege hat der TSV Indersdorf in der Handball-Bezirksoberliga Altbayern bislang vorzuweisen, zwei davon gegen die TuS Pfarrkirchen – im Herbst und jetzt beim 30:23. Während die Heim-Sieben überzeugte, blieben die Rottaler hinter den Erwartungen zurück und enttäuschten. Die Kreisstädter sind am Samstag um 19 Uhr im Keller-Duell gegen den Landkreis-Rivalen TV Eggenfelden gefordert.
Die Kreisstädter mussten zwar ohne Spielertrainer Thomas Bauer und Gabriel Wiertz beim Tabellenzehnten ran, waren aber zuversichtlich, punkten zu können. Und die Partie begann auch sehr verheißungsvoll. Obwohl die Gäste in den ersten zwölf Minuten im Defensiv-Verbund die nötige Aggressivität vermissen ließen, lagen sie mit einem 7:6 vorne. Denn im Angriff fand die TuS immer wieder ein Mittel gegen die offensive 6:0-Deckung der Hausherren.
Eine enge Partie deutete sich an, Pfarrkirchen zeigte sich in der Folge jedoch total von der Rolle. Passivität, schlechtes Rückzugsverhalten und eine körperlose Deckung wurden bestraft – und ein 10:3-Lauf des Gastgebers sorgte bereits früh für klare Verhältnisse. "Aushilfstrainer" Frieder Tartler: "Wir haben den Zugriff verloren und den TSV Indersdorf schalten und walten lassen. So darfst du dich in der Bezirksoberliga einfach nicht präsentieren."
Die deutliche Pausen-Ansprache schien zumindest zu Beginn von Hälfte zwei etwas gefruchtet zu haben. Angeführt von einem präsenten Heino Pfeil holten die Rot-Weißen Tor um Tor auf. In der Verteidigung wurde Pfarrkirchen wesentlich mutiger und auch Schlussmann Rocco Stockhecke, der den glücklos agierenden Max Pöhlmann im Gehäuse ablöste, entschärfte einige klare Möglichkeiten der Heim-Sieben. Diese wurde zusehends nervöser und produzierte eine Vielzahl an technischen Fehlern. Nach 42 Minuten beim Stand von 20:19 für den TSV Indersdorf war alles wieder offen.
Nur zwei Minuten später war die Partie freilich gelaufen: Nach einem unglücklichen Zusammenprall kassierte Schlussmann Rocco Stockhecke die rote Karte. Zudem wurde Spielertrainer Jens Tartler für die Aktion zuvor ebenfalls mit einer Zeitstrafe belangt. Die anschließende doppelte Überzahlsituation nutzte die Heim-Mannschaft und enteilte auf 24:20.
Zwar kämpfte die TuS weiter und blieb bis zum 27:23 dran, eine Wende konnte der Gast nicht mehr einleiten. Es fehlten die spielerischen Elemente sowie die nötige Power, um den Spieß umzudrehen. Spielertrainer Jens Tartler: "Zwei, drei wichtige Spieler haben einen gebrauchten Tag erwischt, aber dennoch 50 Minuten gespielt. Das sagt eigentlich alles über unseren Personal-Status aus."
TuS Pfarrkirchen, Tor: Pöhlmann, Stockhecke. – Feld: Tartler (9 Tore/3 Siebenmeter), Kober (3), Wild (1), Denis Trofimenko (2), Harrer (1), Saleh (3), Pfeil (4) und Paul Trofimenko.
− jt
