Handball-Drama – 32:31: TSV Simbach hält Spitzenreiter nieder und ist zurück im Meisterschaftsrennen

13.02.2017 | Stand 17.09.2023, 21:48 Uhr

Ganz stark auf Linksaußen − Tim Manthey erzielte sechs Treffer. − Foto: Gei

Standing Ovations der Fans und Riesenjubel beim TSV Simbach! Das Team von Cheftrainer Elmar Voll zwang Tabellenführer TSV Ottobeuren nach 60 Minuten knapp, aber nicht unverdient mit einem 32:31 in die Knie und hat sich im Rennen um die Meisterschaft der Handball-Landesliga Süd zurück gemeldet.
Spielerisch war es nicht das Spitzenspiel, aber Einsatz, Kampfgeist, gewitzte Einzelaktionen und vor allem der knappe Verlauf machten die Begegnung attraktiv. Der TSV hatte wieder alle Kräfte an Bord, außer Lovro Ivicic, der am Vortag überraschend den Dienst beim TSV Simbach quittierte. Die Gäste mussten auf ihren Top-Scorer Patrick Kofler verzichten, der sich im Abschlusstraining verletzte.
Das Kräftemessen der beiden besten Angriffsreihen begann unerwartet nicht mit einem Offensiv-Feuerwerk, sondern mit sehr starken Defensiv-Leistungen: Während der TSV Simbach mit einer ungewöhnlich offensiven Abwehr den Spielfluss der Gäste hemmte, brachte auf der Gegenseite TM Zoltan Varga die Simbacher Schützen zur Verzweiflung.
Nach zehn Minuten stand es erst 2:2 und Heim-Trainer Elmar Voll zog die erste Auszeit. Kopf an Kopf kämpften sich die Kontrahenten in Richtung Halbzeit, keinem Team gelang es bei ständigen Führungswechseln, mehr als einen Treffer Abstand zwischen sich und dem Gegner zu legen. Denkbar knapp gingen die Hausherren mit einem 15:14-Vorsprung in die Pause.
Der zweite Durchgang begann für die Simbacher verheißungsvoll: Julian Henzel, Jonas Hennersberger, Fabian Schwibach und Tim Manthey stellten binnen acht Minuten auf 21:17. Aber nach knapp 39 Minuten sah Kapitän und Abwehr-Chef Fabian Schwibach nach einem Gerangel mit Gäste-Kreisläufer Christian Schaupp die rote Karte. Chris Schrädobler hielt den TSV in dieser Phase weiter im Rennen, doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. So schnürte Gäste-Trainer Daniel Berkessel Mitte der zweiten Halbzeit selbst die Schuhe und glich für den TSV Ottobeuren zum 27:27 aus.
Sichtlich beeindruckt müssen die Voll-Schützlinge den nächsten Treffer hinnehmen – die Gäste liegen vorne. Doch nun kommt Jonas Hennersberger. Der Rechtsaußen erzielt drei Treffer binnen drei Minuten, einen davon unter großer Bedrängnis und rückwärts zum Tor. Erneuter Führungswechsel, 30:29 für Simbach. Als Chris Schrädobler nach 57 Minuten zum 31:29 einschweißt, steht die Halle kopf. Karlo Tomic verkürzt für die Gäste, 31:30. Chancen hüben wie drüben werden nicht genutzt. Nach 59:37 Minuten nimmt Trainer Elmar Voll die zweite Auszeit. Simbach hat den Ball und die Entscheidung in der Hand, aber Zeitspiel droht. Lukas Eichinger düpiert die Ottobeurer Defensive, segelt durch die Abwehr und netzt 18 Sekunden vor dem Ende ein. Die Gäste im schnellen Gegenzug, Andreas Brand unterbricht mit einem Foul und kassiert damit regelgerecht ebenfalls rot. Den fälligen Strafwurf verwandelt Daniel Berkessel noch zum 32:31. Bereits im grenzenlosen Jubel der Simbacher untergehend, tickt die Uhr auf 60:00 aus.
TSV Simbach, Tor: Max Findl, Stefan Babisch. – Feld: Tobias Deutsch, Jonas Hennersberger (5), Chris Schrädobler (10/1), Andreas Brand, Lukas Eichinger (6), Markus Vierlinger, Martin Kavka (1), Marius Schachinger, Julian Henzel (2), Tim Manthey (6) und Fabian Schwibach (2).

− red