Bahnrad
WM-Norm geschafft: Elias Edbauer sprintet bärenstark ins neue Jahr

20.01.2017 | Stand 17.09.2023, 21:47 Uhr

Schneller Antritt: Elias Edbauer (vorne) beim Start. − F.: bdr

Da hat das ostbayerische Bahnrad-Nachwuchstalent Elias Edbauer (16) zum Jahresanfang gleich mal eine "Rakete" gezündet: Bei seinem allerersten internationalen Einsatz im U19-Nationalkader, einem Ländervergleich auf dem schnellen und steilen Holz-Oval im holländischen Apeldoorn, hat der junge Haselbacher (Gde. Tiefenbach, Lkr. Passau) über die 200-Meter-Strecke nicht nur eine neue persönliche Bestzeit von 10,717 Sekunden aufgestellt, sondern bereits als Jahrgangsneuling bei seiner Premiere in der neuen Altersklasse U19 die erforderliche WM-Norm erreicht. Ein sensationeller Erfolg für den 16-jährigen Schüler, der das Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserlautern besucht, am dortigen Olympia-Stützpunkt Rheinland-Pfalz /Saarland u.a. mit Olympiasiegerin und Weltmeisterin Miriam Welte trainiert und für den rührigen RV 08 Dudenhofen startet.

"Es war eine super Erfahrung und hat richtig Spaß gemacht, mal gegen andere Fahrer zu fahren", berichtet Elias der Heimatzeitung von seinem Abstecher ins Nachbarland, wo er als einer der Jüngsten unter rund 150 Startern aus über zehn Nationen (u.a.. Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Holland, Belgien, Österreich) gleich für einiges Aufsehen sorgte. "Es war richtig cool und ich freu mich total, wenn ich vielleicht bald wieder international starten darf". In nächster Zeit ist aber für den vom Team Zweirad Würdinger/Landbäckerei Kerscher seit Jahren geförderten Nachwuchsfahrer erstmal wieder Schule und Training angesagt, bevor es Anfang März nach Mallorca ins Trainingslager geht.

Damit man überhaupt an der WM teilnehmen kann, muss man als Qualifikationsnorm über die 200-Meter-fliegend-Strecke eine Zeit von mindestens 10,800 Sekunden schaffen – was am Ende nur wenigen Athleten in ihrem zweiten U19-Jahr gelingt. Die 10,717 Sekunden , die Edbauer in Apeldoorn auf die schnelle Holzbahn trommelte, bedeuteten Rang 4 in dem stark besetzten Wettbewerb. Ganze 33 Tausendstel Sekunden fehlten ihm aufs "Stockerl", das als Dritter der Brite Hamish Turnbull in 10,685 Sek. erreichte. Aus deutscher Sicht war beim hauchdünnen Sieg des Franzosen Ryan Helal (10,563) nur der amtierende deutsche U19-Meister Carl Hinze (Jahrgang 1999) aus Schwerin in 10,567 Sek. schneller als Elias Edbauer. Als Jahrgangsneuling gleich den Sprung zur U19-WM zu schaffen – diesem Ziel ist der junge Tiefenbacher damit einen großen Schritt näher gekommen. Der ein Jahr ältere Timo Bichler aus Simbach/Inn belegte in 10,950 Sekunden einen guten 6. Platz, verfehlte die WM-Norm bei diesem ersten Test aber noch um 15 Hundertstel.

Der Ländervergleich der Junioren und Juniorinnen findet jährlich kurz nach Neujahr in Apeldoorn statt – sowohl für die U19 Kurzzeit-Bahnfahrer (= Sprinter) als auch für die U19 Ausdauer-Bahnradfahrer. Zur Junioren-WM, bei der man erstmals ab der Klasse U19 starten darf, dürfen für Deutschland maximal vier Fahrer aus dem achtköpfigen Bundeskader starten – die Titelkämpfe 2017 sind vom Radsport-Weltverband nach Shenyang in China vergeben worden.

− ws