Jens Lehmann exklusiv: Rückkehr in die Bundesliga − "das kann gut sein"

17.11.2012 | Stand 27.10.2015, 11:38 Uhr

Kompetent, hintergründig und mit großer Freude diskutierten am Donnerstagabend DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Trainerlegende Felix Magath und Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann vor 500 Zuschauern im Medienzentrum der Verlagsgruppe Passau über die Faszination Fußball. Die Gesprächsrunde, der Reihe "MENSCHEN in EUROPA" (MiE) wurde geleitet von ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein. Im Anschluss sprach Jens Lehmann mit heimatsport.de über eine Zukunft in der Bundesliga, Schalkes Potenzial und den besten Lehmann aller Zeiten

Herr Lehman, heute Abend nehmen Sie im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Menschen in Europa" auf dem Podium in Passau platz. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie in den nächsten Jahren auf einer Trainerbank sitzen?

Jens Lehmann: Das kann gut sein. Kommt natürlich auch darauf an, wo ich trainieren könnte. Bei Arsenal London coache ich derzeit im Rahmen meiner Trainerausbildung regelmäßig die Jugendmannschaften. Wenn ich an einen Trainerposten denke, dann aber doch eher in der Bundesliga, als in England, weil dort für mich eigentlich nur London in Frage kommt. Das könnte schwer werden…

Neben dem FC Bayern hat in der laufenden Saison bisher Ihr Ex-Club Schalke 04 überzeugen können. Wie sehen Sie die Ambitionen in der Meisterschaft?

Lehmann: Natürlich wäre ihnen nach so langer Zeit mal wieder eine Meisterschaft zu wünschen. Schalke hat viele gute junge Spieler, ist aber in der Breite natürlich nicht so gut aufgestellt wie die Bayern. Man kann nie absehen was passiert, aber diese Saison läuft alles auf Bayern hinaus. Wenn die so weitermachen, kann die Bundesliga schon nach dem Winter eine langweilige Veranstaltung werden.

Bei ihrem anderen Ex-Verein Arsenal London steht Teammanager Arsène Wenger in der Kritik. Steht Wenger noch für Erfolg?

Lehmann: Grundsätzlich könnten sich viele Vereine in Europa sehr glücklich schätzen, wenn Sie einen so guten Teammanager hätten. Arsène Wenger hat den Verein auf wirtschaftlich sehr gesunde Füße gestellt. Die Leute sind derzeit etwas unzufrieden, weil sie es über viele Jahre gewohnt waren, dass Erfolge da waren. Mit Geduld kann sich die Lage aber auch wieder drehen und dann werden sie hoffentlich bald wieder Erfolge feiern.

Im Rückblick auf Ihre eigene Karriere: Wann haben wir den stärksten Jens Lehmann gesehen?

Lehmann: Wahrscheinlich bei der WM 2006. Ich bin sehr froh, dass ich mich während meiner Karriere immer kontinuierlich verbessert habe. Vor allem durch die internationalen Erfahrungen mit Arsenal habe ich mich nochmal steigern können. Grob gesagt war ich zwischen 2003 und 2008 am besten, dazu natürlich das Highlight WM 2006.

Mehr über die Veranstaltung lesen Sie in der Samstagsausgabe der Passauer Neuen Presse, Seite 3.