Bezirk Weser-Ems
Die Vereine sollen selber pfeifen: Das steckt hinter dem Streik der Referees

11.03.2017 | Stand 11.03.2017, 13:43 Uhr

−Symbolbild: Duschl

Mit einem Schiedsrichter-Streik im Fußballkreis Weser-Ems hat ein Bezirksvorstand des Niedersächsischen Fußball-Verbands (NFV) auf ein Urteil des NFV-Oberverbandssportgerichts reagiert. Der Ausschuss wird für die Sonntags-Spiele der Bezirksliga 1 bis 5 sowie der Landesliga Weser-Ems keine Unparteiischen entsenden.

"Durch die Aufhebung eines Sportgerichtsurteils des Bezirkssportgerichts Weser-Ems (Sportgerichtssache "Firrel") wurde sogar durch die Verbandssportgerichtsbarkeit die Schutzbedürftigkeit seiner Schiedsrichter nicht gewahrt", hieß es in einer Mitteilung des NFV-Bezirks Weser-Ems. Nach einer verbalen Entgleisung eines Zuschauers gegenüber dem Schiedsrichter am Rande des Bezirksliga-Spiels zwischen Grün-Weiß Firrel und TuRa Westrhauderfehn im September 2016 wurde der gastgebende Verein zunächst vom Bezirkssportgericht wegen "diskriminierenden Verhaltens seiner Anhänger" mit einer Geldstrafe in Höhe von 400 Euro belegt.

Firrel wehrte sich gegen das Urteil und bekam in letzter Instanz beim NFV-Oberverbandssportgericht recht. "Die Äußerung des Zuschauers gilt sehr wohl als Diskriminierung. Aber der Verein GW Firrel hätte den Vorfall aus unserer Sicht nicht verhindern können. Deshalb trifft ihn keine Schuld", hieß es in der Urteilsbegründung. Gegen dieses Urteil will der Schiedsrichter-Ausschuss im Kreis Weser-Ems jetzt ein Zeichen setzen.

Laut Spielordnung müssen die Partien allerdings stattfinden. Die betroffenen Mannschaften müssen sich um einen Schiedsrichter kümmern.

− dpa