Premier League
Old Trafford erhebt sich für Schweinsteiger – Bayern-Bosse sprechen über seine Zukunft

01.12.2016 | Stand 01.12.2016, 9:18 Uhr

Er ist zurück: Bastian Schweinsteiger betritt unter tosendem Applaus in der 88. Minute das Spielfeld im Old Trafford. − Foto: Imago

Bastian Schweinsteiger hat nach 255 Tagen sein Comeback für Manchester United gegeben. Beim 4:1-Erfolg von United im Ligapokal-Viertelfinale gegen West Ham United wurde der Fußball-Weltmeister in der 87. Minute für Anthony Martial eingewechselt.

Das letzte Spiel für ManUnited hatte der 32-Jährige am 20.März gegen Manchester City gemacht. Zlatan Ibrahimovic (2., 90.+4) und Martial (48., 62.) schossen die Tore für das Team von Trainer José Mourinho, der wegen einer Sperre von der Tribüne zuschauen musste. Für Schweinsteiger war es gleichzeitig der erste Einsatz für ManU seit der Portugiese das Team im Sommer übernommen hat.



"Ein unglaublicher Abend mit perfektem Ergebnis", teilte Schweinsteiger nach dem Sieg via soziale Medien mit: "Danke für den warmen Empfang im Old Trafford!" Die United-Fans hatten den ehemaligen DFB-Kapitän mit tosendem Applaus empfangen (siehe Video).

Bayern-Boss Rummenigge sieht Bastian Schweinsteiger nicht in einer verantwortlichen Position beim FC Bayern

Natürlich ist Schweinsteiger auch in seiner bayerischen Heimat immer ein Thema. Er ist doch ihr "Fußballgott". Und gerade deshalb dürfte es für die anwesenden Fans des FC Bayern München schwer zu verstehen gewesen sein, was der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge da eben gesagt hatte. Der Bayern-Boss wurde am Sonntag auf der Weihnachtsfeier des Fanclubs "Vilshofen Rot-Weiß" gefragt, warum der Verein Bastian Schweinsteiger habe gehen lassen – und, ob der FCB mit Schweinsteiger in verantwortlicher Position plant. So wie mit Philipp Lahm, der Sportdirektor werden soll. Aber Schweinsteiger ist eben nicht Lahm. Diesen für alle ersichtlichen Unterschied arbeitete Rummenigge noch deutlicher heraus.

"Wissen Sie, es gibt Spieler, die sich während und nach der Karriere besonders einbringen wollen. Philipp Lahm ist so einer. Mit Basti hatte ich aber noch nie ein solches Gespräch", begann Rummenigge seine wohlbedachte Antwort. Und weiter: "Er ist da anders, als das für euch Fans über die Medien vielleicht immer rüberkommt. Bei ihm bin ich nicht ganz davon überzeugt, dass er Lust auf eine verantwortliche Position hat. Sollte er aber auf uns zukommen, setzen wir uns natürlich gerne mit ihm an einen Tisch. Aber eine seriöse Antwort kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geben", sagte Rummenigge. Das Publikum? War nicht sicher, ob es klatschen soll, tat es aber dann doch.

Allerdings hofft der FCB-Chef auch, dass Profis mit Angeboten aus England über das Beispiel Schweinsteiger nachdenken: "Da drüben gibt es viel Geld zu verdienen – aber eben auch Entscheidungen, die nicht immer fair und seriös sind." Der alte und neue Präsident Uli Hoeneß wurde sogar noch deutlicher. "Ich würde die Leute in Manchester bis zum letzten Tag zahlen lassen und dann sagen: Arrivederci! Ich würde sie bis zum 30. Juni 2018 bezahlen lassen, jeden Tag Golf spielen, meine Arbeit anbieten und Ana zum Tennis spielen begleiten", sagte Hoeneß bei einem Fanclub-Treffen in Wunsiedel. Und der 64-Jährige wurde noch konkreter: "Was ich gehört habe, ist Basti auf dem Absprung aus dem Fußball", meinte Hoeneß. Ob man ihn zum FCB zurückholen könne, wollte auch hier ein Fan wissen. Wie Rummenigge gab sich auch Hoeneß zurückhaltend.

Karriere-Ende und Baby-Pläne?

Man "tut ihm und dem FC Bayern keinen Gefallen, wenn man das Rad zurückdreht". Außerdem habe der 32-Jährige in Ana Ivanovic "so eine sympathische und wunderhübsche Frau, dass ich mir vorstellen könnte, dass er sich mit Familienplanung beschäftigt", ergänzte Hoeneß.

Wird Schweini etwa Papa? Der Spieler selbst schweigt bezüglicher aller Gerüchte.

− sli/dpa