Gelb-Sperren für Spieler in den unteren Ligen nur mehr eine Frage der Zeit

04.07.2016 | Stand 04.07.2016, 6:00 Uhr

Karte notiert: Schiedsrichter Fabian Kilger schreibt die Spielerstrafe auf seine Karte, nach dem Schlusspfiff erfasst er sie wie Torschützen, usw. im elektronischen Spielbericht. − Foto: Duschl

Sind Gelb-Sperren im bayerischen Amateurfußball nur mehr eine Frage der Zeit? Laut Bayerischem Fußballverband ja, wie eine Anfrage der PNP bei der Pressestelle des BFV ergibt. Das Thema ist zuletzt in Online-Kommentaren auf unserem Sport-Portal aufgekommen, nachdem die PNP berichtete, dass die Gewalt gegen Schiedsrichter zunimmt.

"Grundsätzlich ist dieses Thema auf der Agenda des Verbands-Spielausschusses", berichtet die BFV-Pressestelle. Es wäre sogar theoretisch möglich, dass Gelb-Sperren in unteren Ligen auf dem Verbandstag 2018 beschlossen werden, heißt es im Antwortschreiben. Voraussetzung dafür ist der elektronische Spielbericht (ESB), der die Datenlage über die Amateurfußballer grundlegend verändert und erst möglich macht, dass Torschützen sowie gelbe Karten digital erfasst werden. Bislang war die fehlende Datensicherheit das Ausschlusskriterium für Spielersperren nach fünf, zehn, usw gelben Karten. "In der Regionalliga Bayern funktioniert das ja bekanntlich", schreibt die BFV-Pressestelle. Seit Einführung der Liga 2012 gibt es Gelb-Sperren, weil die Daten-Sicherheit vorliegt.

Ob dies auch in Bayernliga abwärts funktioniert, wird der BFV in den kommenden Jahren genau beobachten. Aktuell gilt: "Die Datenlage ist noch nicht so, dass eine solche Regelung flächendeckend eingeführt werden könne. Bei den gelben Karten muss absolute Sicherheit herrschen, um nicht durch eine falsche Datenlage womöglich falsche Sperren zu verhängen", so der BFV. Deshalb sind Gelb-Sperren runter bis zur A-Klasse als persönliche Strafe für Amateurspieler noch ein Zukunftsmodell.

− mid