Heimatsport-Highlights: Von Stürmer-Odysseen und Torwart-Abstechern

05.04.2016 | Stand 05.04.2016, 11:40 Uhr

Aus Togo nach Landshut: Abdel-Kader Atakora. − Foto: Geiring

Okay, mit einem Tor des Jahres Marke Franck Ribéry in der Bundesliga können wir an dieser Stelle leider nicht dienen – aber ansonsten standen die Amateurkicker aus der Region am Wochenende ihren Profi-Vorbildern in nichts nach. Im Gegenteil: Ein Blick in unsere Heimatsport-Highlights vom Wochenende zeigt wieder eine höchst unterhaltsame Ansammlung von zehn Kuriositäten, netten Anekdoten und schier schicksalshaften Vorkommnissen – vom scheibenschießenden Kreisklassisten über Mega-Comebacker in der A-Klasse bis hin zu Torhütern auf Abwegen und zu einer togolesischen Stürmer-Odyssee, die vorläufig mit Doppelpack und Platzverweis im Rottal endet.

David gegen Goliath

… hieß es zuletzt binnen fünf Tagen gleich zweimal für den FC Alkofen. Am Ostermontag gastierte Bezirksligist Tiefenbach für das Totopokal-Halbfinale beim Team von Thomas Heringlehner, und am Samstag stand die schwere Liga-Reise zum Aufstiegsaspiranten nach Dietfurt auf der Agenda. Doch nach biblischem Vorbild behielt der FCA beide Male die Oberhand. Hauptakteur dabei: Michael "David" Rott (19), der in beiden Partien den Siegtreffer markierte. Erst knipste der Youngster Öller, Zwerger und Co. aus dem Pokal, fünf Tage später besiegelte er, mit seinem ersten Kreisliga-Treffer überhaupt, den zweiten Sensationssieg der Woche.

Erst pfui, dann hui!

Und wir bleiben in Dietfurt, denn die Partie hatte noch einiges mehr zu bieten! Nach einer langweiligen ersten Hälfte überschlugen sich die Ereignisse: Innerhalb von nur vier Minuten fielen zwischen 50. und 54. Minute drei Treffer und die Gäste aus Alkofen führten durch ein Eigentor und Rott plötzlich mit 2:1. In Folge entwickelte sich ein hektisches Spiel und Dietfurt-Kapitän Fabian Schmaller konnte in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich erzielen – denkste! Denn das Schiedsrichter-Gespann entschied auf Abseits. Daraufhin protestierten Andreas Hahn und Torhüter Josef Bumberger so vehement beim Unparteiischen, dass er die beiden Spieler mit Gelb-Rot des Platzes verwies.

Von Togo bis ins Rottal

Wie verschlungen die Wege des Fußballs doch sein können: Nach dem überraschenden 2:0-Auswärtssieg beim Hebertsfelden schöpft der ETSV 09 Landshut wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga West. Mann des Spiels für die "Eisenbahner" war am Samstag Abdel-Kader Atakora. Der aus Togo stammende Stürmer erzielte nicht nur beide Treffer der Null-Neuner – er wurde auch noch nach einem Schlag gegen einen Gegenspieler in der 85. Minute mit "Rot" vom Schiri zum Duschen geschickt. Fast noch interessanter als sein Gastspiel im Rottal ist dabei jedoch die Vita des 25-Jährigen. In seiner Heimat war Atakora nämlich Junioren-Nationalspieler, schaffte über die SG Quelle Fürth den Sprung in die Jugendakademie von Borussia Dortmund, wo er zwei Jahre in der U19 kickte. Von dort aus ging es über Erlangen-Bruck zum SV Nürnberg-Süd. Seit dieser Saison erzielt der bullige Stürmer seine Tore in Niederbayern – eine ungewöhnliche Stürmer-Odyssee.

Comeback in letzter Minute

Lange sah der SV Würding in der A-Klasse-Pocking gegen DJK-SV Asbach wie der sichere Sieger aus. Bis die Gäste – mit drei Toren in den letzten fünf Minuten! – doch noch einen unmöglich erscheinenden Punkt einfahren konnten. Doch der Reihe nach: Bereits nach fünf Minuten stand es nach einem fulminanten Start beider Teams 1:1. In der 12. Spielminute verwies der Schiedsrichter dann Gäste-Kicker Alexander Schwab des Feldes. Die Hausherren nutzten die Überzahl sofort gekonnt aus, und schossen bis zur 47. Minute eine komfortable 4:1-Führung heraus. Doch die Asbacher Kicker steckten trotz fast 80 Minuten Unterzahl und Rückstand nie auf und entführten dank eines Doppelpacks von Balazs Csörgei (85./90.) und eines Elfmeters von Thomas Löw (88.) noch einen Punkt aus Würding – ein Comeback des unbändigen Willens..

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