Hochzeiter Regner spricht sich für die "Heirat" von FCP und Schalding aus – neues Passauer Fußball-Glück

06.01.2016 | Stand 18.09.2023, 23:28 Uhr

Miteinander: A-Jugend Coach Hannes Regner kann sich eine Fusion der beiden großen Vereine FC Passau und SV Schalding vorstellen – sowohl bei den Junioren, als auch bei den Senioren. − Foto: Lakota

Winterpause im Fußball – und diese Zeit wollen wir nutzen, um den Fokus auf jene zu legen, von denen wir schon länger nichts gehört haben. Unter dem Motto "Wie geht es eigentlich…?" fragen wir nach – bei Trainern, Spielern, und Verantwortlichen. Heute: Hannes Regner.

Neues Jahr, neues Glück: Hannes Regner (36), Urgestein des 1. FC Passau, tritt 2016 nicht nur vor den Traualtar, sondern vertritt eine These, die vielleicht einmal in einer fußballerische Ehe münden könnte: "Wenn in Passau dauerhaft höherklassiger und hochklassiger Fußball gespielt werden soll, müssen der 1. FC Passau und der SV Schalding fusionieren – und zwar bei den Junioren und den Senioren."

Ruhig geworden ist es um den einstigen Bayernliga-Stürmer von der Danziger Straße eigentlich nie, zu sehr ist der Tiefenbacher im regionalen Fußball-Geschäft verhaftet und als Trainer präsent. Binnen drei Jahren führte Regner seinen Heimatverein FC-DJK Tiefenbach 2009 als spielender Trainer von der Kreisliga in die Bezirksliga, kehrte dann zum FCP zurück – sowohl als Kicker als auch als Nachwuchscoach.

Sein Spielerpass liegt jetzt wieder in einer Mappe der Tiefenbacher AH, ab und zu schnürt er die Stiefel, aber eigentlich hat er mit dem aktiven Fußballer-Dasein abgeschlossen – "das muss nicht mehr sein". Heißt im Falle des Landwirtsohns aber nicht, dass er jetzt die Beine hochlegt.

Zum einen ist der Passauer FOS/BOS-Lehrer (Deutsch, Geschichte, Sozialkunde) seit zwei Jahren als Nebenerwerbs-Landwirt auf Achse. Die 16 Mutterkühe, Kälber und ein Stier stehen zwar ganzjährig auf der Weide, von alleine regeln sich die Dinge dennoch nicht. Außerdem baut Regner auf dem heimischen Hof in Götzing – Vater Johann und Mutter Anna leben dort im Austrag – für sich und seine künftige Frau Julika (26) gerade um. Und um athletisch auf der Höhe zu bleiben, joggt der Tiefenbacher als "Ausgleich und Freude" durch den angrenzenden Wald – "ein Regner kann nicht ruhig sitzen bleiben".

Dieses Motto gilt natürlich auch fürs fußballerische Engagement des 36-Jährigen. Der Passauer Traditionsverein hatte mit Regner als Co für Trainer-Novize Benni Wagner (31) geplant, das Duo sollte das Team in der Bezirksliga zum Erfolg führen. Doch weil sich A-Jugendtrainer Dominik Hermann kurz vor dem Saisonstart gen FC Ingolstadt verabschiedete, übernahm der Tiefenbacher dessen Posten, A-Jugend Bezirksoberliga. Und dafür ist der sportliche Lehrer allemal qualifiziert, denn Regner darf mit seinem Trainerschein "C-Lizenz Leistungsfußball" Erwachsene bis zur Bayernliga und mit der "DFB-Elite-Jugend-Lizenz" Talente in deutschen Nachwuchsleistungszentren anleiten.

Soweit ist es aber noch nicht, in dieser Spielzeit steht Abstiegskampf auf seinem Programm. "Mit Walter Mörtlbauer und Maxi Moser stehen zwei A-Jugendliche im Kader der Ersten, daher müssen wir uns auf den Klassenerhalt konzentrieren – alles andere ist unrealistisch", sagt Regner.

Schon im vergangenen Jahr kämpfte der einstige Top-Angreifer von der Außenlinie ums sportliche Überleben: als Trainer der Landesliga-B-Jugend des 1. FC Passau. Doch trotz des großen Engagements aller Beteiligten reichte es am Ende nicht ganz, um die Klasse zu halten. Doch der 36-Jährige zieht daraus seinen eigenen Schluss – und der ist zwar nicht revolutionär, rührt aber auf: "Wenn in Passau dauerhaft höherklassiger und hochklassiger Fußball gespielt werden soll, müssen der 1. FC Passau und der SV Schalding fusionieren – und zwar bei den Junioren und den Senioren." Als Betreuer seines Fußball-Berufsschul-Teams steht Regner regelmäßig einer Gruppe aus FCP- und SVS-Kickern vor – vielleicht ein Modell für die Zukunft, vielleicht mit Hannes Regner? Soweit will der Ex-Stürmer noch nicht vorpreschen, seine sportliche Zukunft sieht er aber in jedem Fall als Trainer. Und als Hochzeiter – neues Jahr, neues Glück.

− mis

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