Jetzt spricht Michael Faber über seinen Wechsel von Kötzting nach Regensburg

10.07.2015 | Stand 18.09.2023, 23:18 Uhr

Starker Auftritt gegen die künftigen Kollegen: Michael Faber (r.) bescherte dem Jahn die erste Heimpleite in der neuen Arena. − Foto: Siering

"Mein Bauchgefühl hat entschieden. Es gefällt mir in Bad Kötzting, ich fühle mich hier wohl." Mit diesen Worten hatte Michael Faber bereits im April seinen Vertrag beim 1. FC Bad Kötzting verlängert. Problem: Die Rotblauen aus dem Bayerwald sind am Ende der Saison allerdings noch unglücklich aus der Bayern- in die Landesliga abgestiegen. Und Faber? Der gab nun vor wenigen Tagen seinen Wechsel zum SSV Jahn Regensburg bekannt, dem Verein, gegen den er jüngst beim Eröffnungsspiel in der Regensburger Continental Arena mit der BFV-Ostbayernauswahl antrat – und mit einem Tor und einer Vorlage die Heimpremiere vermieste.

Herr Faber, was haben Sie von den neuen Kollegen nach dem Eröffnungsspiel in der Continental Arena zu hören bekommen?

Nicht viel, wir sind mit der Ostbayernauswahl nach dem Spiel relativ schnell Essen gegangen. Ich habe beim Jahn aber ja auch "nur" einen Vertrag für die U23-Mannschaft unterschrieben. Aber der Christian Keller (Anm. der Red.: Geschäftsführer Profifußball und Vorstand Nachwuchsfußball des SSV Jahn) kam nach der Partie zu mir und hat gesagt, dass ich so weiter machen soll.

Mit der BFV-Auswahl haben Sie die Jahn-Profis bei ihrer Heimpremiere mit 2:1 bezwungen, wie soll es für Sie in den nächsten Jahren weitergehen.

Der Vertrag bei der U23 geht über zwei Jahre. Das Ziel ist es natürlich, in Regensburg noch einen Fuß in das Profi-Geschäft reinzubekommen.

War auch das neue Stadion ausschlaggebend für Ihren Wechsel?

Nicht nur, das ist natürlich eine Top-Anlage von der Kabine bis zum Rasen. Aber mich hat das ganze Umfeld überzeugt. Ich bin jetzt 20 Jahr alt, aber ich bin hauptsächlich zum Jahn gegangen, um mich sportlich nochmal zu verbessern.

Ihre Entscheidung fiel allerdings recht kurzfristig.

Der U23-Trainer vom Jahn Iljia Dzepina hat sich im Juni bei mir gemeldet. Dann habe ich mich noch einmal mit Herrn Keller getroffen und vor dem Eröffnungsspiel in der Continental Arena dann den Vertrag unterschrieben.

Das heißt, Sie werden demnächst nach Regensburg ziehen?

Erstmal nicht, ich arbeite und wohne momentan noch in Plattling. Aber auf Dauer ist das kein Zustand. Ich habe jetzt ja vier Mal in der Woche Training. Sobald ich das mit der Arbeit unter einen Hut bekomme und etwas in Regensburg finde, werde ich schon umziehen.

Wie haben denn Ihre alten Mannschaftskollegen in Kötzting auf den Wechsel reagiert?

Ich habe da jetzt nicht mit allen gesprochen, aber die meisten haben das schon verstanden. Und in Kötzting habe ich auch weiterhin viele Freunde, die das nachvollziehen können und mit denen ich in Kontakt bleiben werde.

Zählt da Ihr ehemaliger Trainer auch dazu?

Das Verhältnis zum Trainer und zum Vorstand ist seit der ganzen Geschichte eher angespannt, um ehrlich zu sein. Aber das kann ich auch nachvollziehen. Ich hatte ja schon für die neue Saison zugesagt.

Und sind dann trotzdem gewechselt...

Ja mei, ich wollte anfangs wirklich in Kötzting bleiben. Wir sind dann aber leider auch abgestiegen. In Regensburg habe ich jetzt noch einmal die Möglichkeit, Bayernliga zu spielen. Und später vielleicht noch höher. Aber ich werde in der nächsten Saison auf jeden Fall mal versuchen, in Kötzting bei einem Heimspiel vorbeizuschauen – sofern ich selber kein Spiel habe.

− lw