Bodenmais
Andreas Ismair (33) aus Bodenmais: Er kickte einst beim FC Bayern

04.07.2015 | Stand 18.09.2023, 23:18 Uhr

Trainer Erich Rutemöller, Hitzlsperger, Hinkel, Feulner und Andreas Ismair mit dem DFB-Tross auf Länderspielreise in Frankreich. − F.: Privat

Als Jugendlicher kickte Andreas Ismair aus Bodenmais (Landkreis Regen) beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft, später war er Profi beim FC Augsburg. Der Durchbruch blieb ihm trotzdem verwehrt. Heute lenkt der 33-Jährige das Spiel seines Heimatvereins in der Kreisklasse.

Die Vergangenheit hat er in mehrere Kisten eingeschlossen. "Puh, die habe ich schon ewig nicht mehr geöffnet", sagt Andreas Ismair, bevor er mit glänzenden Augen ein Trikot des AC Milan aus dem Pappkarton kramt. "Haben wir damals tauschen dürfen, das war immer ein Highlight", sagt er und mustert das rot-schwarze Jersey. Milan, Manchester United, PSV Eindhoven, die Bundesligaclubs sowieso: Ismair hat sie alle gesehen, die Topmannschaften, ist gegen sie auf dem Rasen gestanden. Als 15-Jähriger lebte der Bodenmaiser den Traum aller Nachwuchsfußballer: Er kickte für den FC Bayern München und in der U15-Nationalmannschaft, wurde später Profi beim FC Augsburg. Der Durchbruch blieb dem Waidler allerdings verwehrt. "Es war eine schöne Zeit, schlussendlich hat es halt nicht sollen sein", sagt Ismair.

Begonnen hat Ismairs Fußball-Karriere bei seinem Heimatverein TSV Bodenmais, bei dem er erstmals mit sechs Jahren die Fußballschuhe schnürte. Über den SC Zwiesel und diverse Auswahlmannschaften spielt sich der damals 15-Jährige in den Fokus der Profi-Nachwuchsmannschaften, triumphiert an der Seite von Thomas Hitzlsperger und Zvjezdan Misimovic in Duisburg mit der Bayernauswahl beim Länderpokal 1997. "Das war für mich der Türöffner. Hermann Hummels, der Vater von Mats, war damals Bayern-Trainer und hat mich und den Viechtacher Uli Mayer zu Bayern München geholt." Auch die Münchner Löwen wollten den Bodenmaiser gerne haben. "Der Wildmoser hat meinen Papa angerufen und gesagt: ,Das kann doch nicht sein, dass ein Waidler zu den Roten wechselt.’ Aber da war mit Bayern schon alles fix, Sechzig war einfach zu spät dran", erklärt Ismair mit einem Lächeln. Mit dem altersbedingten Ausscheiden aus der B-Jugend trennen sich dann die Wege des FC Bayern von Ismair. "Bayern hat die Nachwuchsarbeit umgestellt, die Kader massiv verkleinert und nur noch die aktuellen Nationalspieler, darunter auch Philipp Lahm, übernommen. Da hat es dann für mich einfach nicht mehr gereicht, nachdem ich auch mit einigen Verletzungen zu kämpfen hatte."

Nach einer Banker-Lehre arbeitet er seit 2006 als Versicherungs-Außendienstler für ein Deggendorfer Bankhaus, lebt mit Frau Sandra und Sohn Alexander (10) in seinem Heimatort. Nur noch selten wird er auf seine Zeit beim FC Bayern angesprochen. "Die junge Generation weiß das teilweise gar nicht", sagt er.

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