Schönberg und Neuschönau: Auseinandersetzung der Fans endet vor Gericht

26.03.2015 | Stand 18.09.2023, 23:12 Uhr

Auf dem Parkplatz vor dem Sportplatz in Schönberg gerieten die Fans von Neuschönau und Schönberg aneinander. − Foto: Foto: Archiv

Wie genau hat sich der Vorfall nun zugetragen? Haben die einen Fußballfans provoziert? Wer von den anderen Fußballfans hat schließlich zugeschlagen? Letztlich konnten viele Fragen rund um den Vorfall zwischen Neuschönauer und Schönberger Fans nicht ausreichend geklärt beziehungsweise die Vorwürfe nicht aufrecht erhalten werden − deshalb endete die Verhandlung am Donnerstag am Freyunger Amtsgericht mit der Einstellung des Verfahrens gegen alle fünf Angeklagten.

Konkret ging es bei der Hauptverhandlung um den 25. Mai 2014. An diesem Tag hatte ein Fußballspiel zwischen dem SV Neuschönau und der Mannschaft aus Thannberg stattgefunden. Das Spiel endete mit 5:0 für die Neuschönauer − damit holten sie den Meistertitel in der A-Klasse Freyung/Grafenau und schafften den Aufstieg in die Kreisklasse. Nach dem Spiel fuhren einige Fans in einem Autokorso von Thannberg aus nicht direkt heim, sondern drehten noch eine Runde durch Schönberg und dort auch vorbei am Fußballplatz des TSV Schönberg, um ihren Sieg zu feiern.

Vor dem Vereinsheim hatten einige Schönberger Fußballfans gesessen. Als nun der Autokorso auf der Straße neben dem Rasenplatz stand, hätten sich mehrere Schönberger Fans zu den Autos begeben. Einige Autos konnte noch wegfahren, aber ein Auto − besetzt mit zwei jungen Frauen und zwei jungen Männern − habe danach die Wut der Schönberger Fans zu spüren bekommen. Mehrere Männer hätten so manchem Insassen bereits durch das offene Autofenster Schaden zugefügt. Dann seien Autotüren aufgerissen worden und Tritte gegen Insassen folgten. Auch außerhalb des Autos sollen einige der Insassen noch angegangen worden sein. Außerdem wurde das Auto beschädigt − die Windschutzscheibe wurde zerstört.

Die fünf Angeklagten − Männer im Alter von 18 bis 47 Jahren − gaben zu, dass es Wortgefechte gegeben habe, jedoch keine Handgreiflichkeiten. Außerdem haben sie sich durch die Neuschönauer provoziert gefühlt − "wieso feierten die ausgerechnet hier bei uns?".

Hierzu muss man die Vorgeschichte kennen, die auch vor Gericht zur Sprache kam − die beiden Vereine Schönberg und Neuschönau hatten zu dieser Zeit nämlich ein etwas angespanntes Verhältnis. Eine Woche vor dem Vorfall hatte Schönberg in Neuschönau mit 2:0 gewonnen − sodass der lange sicher geglaubte Neuschönauer Titelgewinn noch einmal in Gefahr geraten war. Mit dem Sieg in Thannberg wurde die Meisterschaft dann aber doch perfekt gemacht. Neuschönau war Meister, Schönberg nur Vizemeister.

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