Koch, der Fußball und der Mindestlohn: Prinzipiell jeden Vertrag überprüfen

28.01.2015 | Stand 28.01.2015, 15:08 Uhr

Er will Klarheit von der Politik: BFV-Präsident Dr. Rainer Koch sieht die Amateurvereine beim Thema Mindestlohn zu vielen Unsicherheiten ausgesetzt.

Der Amateurfußball und der Mindestlohn: Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, sieht die große Mehrheit der Amateurvereine nicht betroffen, warnt aber vor schludrigem Umgang mit dem neuen Gesetz dort, wo Vereine Beschäftigungsverhältnisse mit Vertragsspielern eingegangen sind. "Prinzipiell muss jeder Vertrag, unabhängig von der Spielklasse, angesehen und überprüft werden", sagte Koch im Gespräch mit dem "Kicker".

Rainer Koch...... über die Auswirkungen des Mindestlohngesetzes auf den Amateurfußball: Die meisten Amateurvereine werden nicht betroffen sein. Es bleiben aber noch viele Einzelfragen, zu denen derzeit keine verbindlichen Auskünfte möglich sind. Dies betrifft vor allem Vereine mit Vertragsspielern im höherklassigen Bereich. Dort könnten finanzielle Nachforderungen verschiedenster Art entstehen, die Vereine möglicherweise vor wirtschaftliche Probleme stellen.

...über die Aufgaben des Verbands beim Thema Mindestlohn: Wir wenden uns an die Politik und die Behörden und fordern Klarstellungen ein. Wenn keine Klarheit geschaffen werden kann, werden in letzter Konsequenz Arbeitsgerichte über einzelne Fälle entscheiden müssen.

...über die zunehmende Verunsicherung bei höherklassigen Amateurclubs: Prinzipiell muss jeder Vertrag, unabhängig von der Spielklasse, angesehen und überprüft werden. Nicht nur bei unseren insgesamt knapp 1300 Vertragsamateuren in ganz Bayern, sondern auch bei Trainern oder anderen bezahlten Funktionären in den Vereinen.