Es klingt wie ein Ergebnis aus einer anderen Sportart – ist es aber nicht. Mit sage und schreibe 40:0 haben die D-Juniorinnen des 1. FC Passau am Sonntag gegen den SC Kirchdorf (Landkreis Kelheim) gewonnen. Ein Ergebnis, an das sich die Passauerinnen um Trainerin Chelsea Lienen Castillo noch lange erinnern werden. Die 16-jährige BFV-Sonderpreisträgerin trainiert die Truppe seit 2015.
Der Torhunger der jungen Passauerinnen war an diesem Tag schier unstillbar. Im Schnitt trafen die Kickerinnen alle 90 Sekunden, schon nach siebzehn Minuten stand es 10:0. "In den letzten Wochen lag unser Trainingsschwerpunkt auf einer Spielweise mit zwei Ballkontakten. Der Knopf ist scheinbar aufgegangen – Fußball kann so einfach sein", sagt Co-Trainer Anselm Lienen, der sich schon in den beiden Spielen zuvor über ein 14:0 (gegen VfB Straubing) und ein 12:1 (gegen TSV Siegenburg) freuen konnte. Trotz des erneut hohen Resultats relativiert der Coach: "Die Kirchdorfer Mannschaft war sehr jung. Fünf Mädchen aus der E-Jugend spielten mit."
Genau das betont auch Kirchdorfs Trainer Wolfram Berndt. "Für uns geht es in dieser Saison nur darum, mitzuspielen." Nach sieben Spielen hat der SC noch keinen Punkt, kein Tor erzielt, dafür aber schon 119 kassiert. Rückzugsgedanken gibt es in Kirchdorf bislang aber nicht. Im Gegenteil: "Wir wollen weiterspielen", betont Berndt.
Dennoch, die erneut hohe Niederlage sitzt freilich tief. Bei den Passauern ist die Freude dagegen groß. Schließlich durfte sich fast jede Spielerin mindestens einmal in die Torschützenliste eintragen. Mit Abstand am meisten Zielwasser getrunken hat Alexandra Stanisic – sie netzte insgesamt zehn Mal ein, gefolgt von Alexandra Tilch, Felicia Hausner und Emma Memminger, die jeweils sechs Mal trafen.
In der Tabelle wirkt sich der hohe Sieg nur bedingt zu Gunsten des 1. FC Passau aus. In der Gruppe Landshut liegen die D-Juniorinnen nach sechs Spielen und neun Punkten nun auf Platz 4 – hinter den drei Führenden Ergolding (15 Punkte), Kronwinkl (15) und Vilslern (12). "In diesem Alter ist der Erfolg aber ohnehin zweitrangig. Wichtiger ist es, dass man als Mannschaft gut Fußball spielt", sagt Anselm Lienen. Zumindest in einer Statistik liegen die Passauerinnen nun vorne: 71 Tore haben die Passauerinnen geschossen – Ligaspitze.
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