Stingl und Seitz: Zwei Niederbayern führen den Bayern-Nachwuchs zurück an die Spitze

10.05.2017 | Stand 18.09.2023, 23:57 Uhr

Will mit der U19 deutscher Meister werden: der Kapitän der Bayern, Matthias Stingl aus dem niederbayerischen Winzer. − Foto: Imago

Die Bemühungen von Präsident Uli Hoeneß um den Nachwuchs des FC Bayern tragen erste Früchte. Und das, obwohl das 70 Millionen Euro teure Nachwuchsleistungszentrum erst im Sommer eröffnet wird. Hoeneß, der die Jugendarbeit des Rekordmeisters jüngst noch als "Schwachstelle des Vereins" bezeichnete und prompt zur Chefsache erklärte, freut sich nun früher als geplant über einen plötzlichen Leistungssprung des "Junior Teams": Sowohl die A-Jugend, als auch die B-Jugend des FCB beenden die Saison als Tabellenerster in der Bundesliga Süd/Südwest.

Die U19, die zum ersten Mal seit der Saison 2012/13 die süddeutsche Meisterschaft nach München holte, kann sich nun sogar zum deutschen Meister krönen und trifft am Mittwoch um 16 Uhr im Halbfinal-Hinspiel auf die "Knappenschmiede" des FC Schalke 04 (Sport 1 überträgt).

"Wir haben die Chance, etwas Historisches zu schaffen", sagt Matthias Stingl (19) im Interview mit "fcbayern.com". Der U-19-Kapitän stammt aus Winzer (Lkr. Deggendorf) und schnürt seit 2012 die Fußballschuhe für die Münchner. Warum die Mannschaft in dieser Saison so stark ist? "Weil wir einerseits als Team sehr gut funktionieren und andererseits besonders in der Offensive enorm viel individuelle Qualität haben", erklärt der Rechtsverteidiger.

Mit der süddeutschen Meisterschaft und dem Einzug ins BFV-Pokal-Finalturnier sind erste Etappenziele erreicht. Nun will sich die Mannschaft von Trainer Holger Seitz mit Titeln belohnen. Der Bayern-Coach, der seine Wurzeln in Malching (Landkreis Passau) hat, rechnet gegen den Tabellenzweiten der Staffel West mit einem knappen Ergebnis. "Sowohl individuell als auch mannschaftlich hat Schalke viel Qualität. Es wird mit Sicherheit ein spannendes Spiel und ein Duell auf Topniveau", so Seitz.

Unabhängig vom Ausgang deutet sich im Münchner Jugendfußball eine Wachablösung an. Während der Bayern-Nachwuchs von Erfolg zu Erfolg eilt, haben die Junglöwen in dieser Saison "die Seuche am Fuß" kleben. Erst am Wochenende besiegelte eine 2:7-Klatsche in Hoffenheim den Abstieg der A-Junioren aus der Bundesliga. Auch die B-Jugend der Löwen hat den Klassenerhalt in der Bundesliga nicht geschafft und steigt in die Bayernliga ab (heimatsport berichtete).