Ein "harter Kern" schultert den Sonnenland-Cup – aber wie lange noch?

11.01.2017 | Stand 18.09.2023, 23:48 Uhr

Für gute Fußball-Unterhaltung ist stets gesorgt: Das hochspannende Viertelfinale um den Sonnenland-Cup der C-Junioren zwischen dem TSV 1860 München und dem VfB Stuttgart (seit 2000 zu Gast in Passau) wurde vom Punkt entschieden. Die VfB-Jungs gewannen es mit Glück und Geschick 4:1 – denn auch dieser "Pfostenkracher" überquerte noch die Linie. − Foto: Mike Sigl

Der Sonnenland-Cup 2017 ist schon wieder Geschichte. Zwei Tage danach deutet in der Passauer Dreiländerhalle nichts mehr darauf hin, dass dort über Heilig-Drei-König deutschlandweit eines der größten und bedeutendsten Hallenfußball-Turniere mit internationaler Beteiligung über die Bühne ging. Mehr als 1500 Zuschauer allein beim C-Junioren-Bewerb mit Nachwuchs-Mannschaften europäischer Spitzenclubs ließen sich auch in diesem Jahr das Kunstrasen-Spektakel der "Hacklberger" nicht entgehen. Aber auch die Turniere der F-, E-, D-, B- und A-Junioren sowie die C-Qualifikation waren – mit Ausnahme der älteren Junioren-Jahrgänge – recht ordentlich besucht. Turnier-Chef Dr. Heinz-Günter Kuhls (67) zieht nach einer langen und anstrengenden Woche im heimatsport.de-Interview Bilanz:

Wie viele Leute hatte die Spvgg Hacklberg im Einsatz?
Kuhls: "An den ersten beiden Tagen beim Aufbau jeweils 20 bis 25 Personen, während des Turniers benötigte es Kräfte für Turnierleitung, Ordnungsdienst und Catering, am Sonntag halfen mehr als 20 Leute und am Montag waren wir noch acht oder neun. Es waren also während des ganzen Turniers etwa 80 Personen ehrenamtlich im Einsatz."

Das ist beeindruckend.Kuhls: "Ja, schon, aber es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, Ehrenamtliche für diese Arbeit zu gewinnen, dafür zu begeistern. Es wäre schade, wenn es den Sonnenland-Cup einmal nicht mehr gäbe."

Ist das Turnier denn in Gefahr?Kuhls: "Nein, nicht unmittelbar. Der Termin fürs nächste Jahr steht ja schon – 6. bis 8. Januar 2018. Das Turnier hat so lange Zukunft, so lange der harte Kern fit bleibt. Das sind in erster Linie die beiden Vorstände Peter Ferazin und Alex Ascher, der langjährige Vorsitzende Willi Stemp, er wird 70 – und ich. Ich werde heuer 68 und habe immer noch keinen Nachfolger."

Suchen Sie denn einen Nachfolger?
Kuhls: "Natürlich. Es ist halt schwierig. Es hängt ein ganzes Jahr Arbeit dran, ein Turnier dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen. Die Turnierorganisation, die Kontakte und Kontaktpflege, vor allem mit den ausländischen Vereinen und vieles mehr."

Das Turnier 2018, was wird sich ändern?
Kuhls: "Es gibt Überlegungen, es bei den jüngeren Jahrgängen wegen der großen Nachfrage auszubauen. Dass der vom DFB geförderte Pape-Cup des 1. FC Magdeburg neuerdings zeitgleich gespielt wird, tut uns natürlich weh (Anm. d. Redaktion: Das Turnier mit dem U15-Nachwuchs großer deutscher Proficlubs findet in der Magdeburger GETEC-Arena statt, der größten Halle in Sachsen-Anhalt mit rund 7000 Sitzplätzen). Da fallen uns so große Vereine wie zum Beispiel der HSV weg."

Archivberichte der diesjährigen Turniere finden Sie hier.
Das ausführliche Interview lesen Sie am Mittwoch, 11. Januar, im Heimatsport der PNP (Ausgabe A, Online-Kiosk) – oder hier als registrierter Abonnent.