"Wirklich noch nie erlebt": Großer Schiri-Ärger bei 14:0 im Mädchen-Spiel

20.09.2016 | Stand 20.09.2016, 16:06 Uhr

Mit 14:0 fegten die Geiersthaler B-Mädchen (schwarze Trikots) Mariakirchen vom Feld. Trainer Roland Geiger (kl. Bild) hörte nach großem Schiri-Ärger den Schlusspfiff im Auto. − Fotos: Archiv Gierl

Roland Geiger ist auch zwei Tage danach noch aufgebracht: "So etwas habe ich wirklich noch nie in meiner Laufbahn erlebt", sagt der langjährige Torjäger der Spvgg Ruhmannsfelden, der mittlerweile für den SV Kollnburg in der Kreisklasse Oberer Wald kickt und die B-Juniorinnen des SV Geiersthal in der Bezirksliga Ost trainiert. Was den 41-Jährigen auf die Palme bringt, ist das Verhalten von Schiedsrichter Franz Wührer (SVHaarbach) in der Auswärtspartie der B-Mädels beim FC Mariakirchen (Lkr. Rottal-Inn). Eigentlich ein erfreulicher Samstagnachmittag, der für die jungen Kickerinnen mit einem 14:0-Auswärtssieg endete. Ein drohender Spielabbruch und der Verweis Geigers vom Sportgelände haben jedoch einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

Was war passiert? "Es war eigentlich ein absolut faires Spiel, bei dem ein hohes Ergebnis auf beiden Seiten von vorne herein klar war. Außerdem ist unser Verhältnis mit Mariakirchen über die Maßen freundschaftlich", erklärt Roland Geiger, der noch immer nicht verstehen kann, wie die Situation in einem B-Mädchen-Spiel derart aus den Fugen geraten konnte. "Zu Beginn der zweiten Hälfte, nach einem Foul an Elisabeth Vogl im Strafraum, kam es zu einer kurzen Diskussion mit dem Schiri, welcher den Elfmeterpfiff verweigerte", beschreibt Geiger die folgenschwere Szene. "Es war aus unserer Sicht ein klares Foul. Da Elisabeth Vogl kurzzeitig behandelt werden musste, war die Art der Spielfortsetzung nicht klar, als der Schiri den Ball in Händen hielt." Auf Nachfrage Geigers, wie es denn nun weitergehe, verwarnte Schiedsrichter Franz Wührer den Geiersthaler Trainer, er stelle ihn beim nächsten Ton vom Spielfeld. "Ein wiederholtes ,ich habe lediglich gefragt, mit was es weitergeht’ ahndete der Schiri mit einem Verweis vom Sportgelände", erläutert Roland Geiger.

Der Geiersthaler durfte sich nicht einmal duschen, obwohl er vollkommen durchnässt war und ihn massiv fror, schildert Geiger. "Er hat damit gedroht, wenn seine Anweisung nicht befolgt wird, dann bricht er das Spiel ab. Ich musste den Rest des Spiels im Auto verbringen und habe mir die Sitzheizung aufgedreht." Doch damit nicht genug. "Auch nach dem Spiel drohte der Schiri weiterhin. Auch die Heimmannschaft blieb nicht verschont. Er wolle melden, dass der Ordnungsdienst – es waren etwa 15 Zuschauer in Mariakirchen – nicht gekennzeichnet sei", sagt Geiger ohne Verständnis für die Aktionen, die ein aus seiner Sicht absolut problemloses Spiel, das schon zur Halbzeit (7:0 für Geiersthal) entschieden war, in die falsche Richtung lenkten.

"Es war eigentlich ein Spiel ohne Probleme", sagt auch Mariakirchens Trainer Gottfried Wittmann. "Uns war von vornherein klar, wie das Match ausgeht. Wir sind im Neuaufbau und Roland Geiger hat eine gute Truppe. Wir wollten nicht zweistellig verlieren, was uns leider nicht gelungen ist", sagt Wittmann. Wie das Spiel dennoch, wie von Geiger beschrieben, so turbulent werden konnte, kann auch er nicht nachvollziehen. "Von beiden Vereinen gab’s überhaupt keine Probleme. Das sehr faire Spiel wäre völlig normal abgelaufen, aber der Schiri, der eigentlich eine gute Leistung abgeliefert hat, hat das Ganze dann selbst aufgebauscht."

Wittmann hat den Disput zwischen seinem Gegenüber Geiger und Referee Wührer von draußen beobachtet. Danach gab’s, wie von Geiger beschrieben, auch für die Mariakirchner eine Belehrung. "Er hat sich beschwert, dass kein Ordner greifbar war. In meinen 35 Jahren als Jugendtrainer haben wir noch nie die Platzaufsicht gebraucht", betont Wittmann.

Schiedsrichter Franz Wührer wollte auf Nachfrage der Heimatsport-Redaktion nichts zum Spiel sagen. Nur so viel: "Es ist zu Ende geführt worden."