Ein Deggenauer beim Club: Simon Griesbeck war schon als Embryo ein Vollblut-Fußballer

10.02.2016 | Stand 18.09.2023, 23:30 Uhr

Glückliches Grinsen: Simon Griesbeck aus Deggenau kickt für den Club. − Foto: Witte

Pfiffiger Bursche und nur ein Ziel: Seit Simon Griesbeck (14) aus Deggenau gegen einen Ball tritt, möchte er Fußball-Profi werden. Und seit einem guten halben Jahr hat er die nächste Etappe auf dem Weg zum großen Kicker geschafft: Der Blondschopf lebt, lernt und läuft in Nürnberg. Beim Club – läuft bei Simon Griesbeck.

Die Wörter "Profi" und "Fußball" kommen beim jungen Deggenauer (aktuelle Maße: Gewicht 55 kg/Größe 1,65 m) weder arrogant noch schüchtern aus dem Mund, sondern ganz normal. "Der erste Schritt war der Wechsel vom SV Deggenau zur Spvgg GW Deggendorf, der nach Nürnberg ist der nächste", sagt der 14-Jährige, der im Februar seinen 15. Geburtstag feiert, in ganz sachlichem Ton. Und seine Mutter Andrea (49) assistiert: "Ich habe schon immer gesagt, dass Simon einmal Profi wird – als ich schwanger war, hat er in meinem Bauch Fußball gespielt." Die Karriere des Sohnes folgt jedenfalls dieser großen Portion weiblicher Intuition. Schon als Vierjähriger nimmt ihn Vater Michael (48) mit zum SV Deggenau, Simon tippelt in schwarzen Lederstiefeln mit FC-Bayern-Logo auf den Platz. Und der Rechtsfuß dribbelt sich durch, Pokale und Auszeichnungen für den besten Spieler verschiedenster Turniere stehen sauber aufgereiht in Simons Kinderzimmer. Übrigens neben seinen ersten Fußball-Schuhen.

2012 wechselt er zur Spvgg GW Deggendorf: Dort gibt‘s das Nachwuchsleistungszentrum, dort trainieren und spielen die besten Nachwuchs-Fußballer aus der Region, dort gehört Simon hin. In der D- und C-Jugend netzt der Deggenauer permanent ein, ist Kapitän, geht voran. Das Talent bleibt den Trainern auf höherer Ebene nicht verborgen: Erst kommt die U13-Regionalauswahl, dann die U14-Bayernauswahl. Logisch, dass sich jetzt auch bayerische Profi-Teams für Simon interessieren.

Der 1. FC Nürnberg bietet dem Fußballer von Grün-Weiß eine Plattform, sich zu beweisen. Chef-Scout Oscar Cuquejo bittet zum Probe-Training, der Niederbayer (Lieblingsspeisen: Zwiebelrostbraten, Schweinsbraten und der Frankfurter Kranz von der Oma) darf als Gastspieler das rote Club-Dress überstreifen. Nach einer Partie in Lauf Anfang des vergangenen Jahres hat der spanische Fußballtrainer in Diensten des Club genug gesehen: Er will den Burschen haben. Es folgen Telefonate, Absprachen, Gespräche im Hause Griesbeck – das Ziel steht aber eigentlich schon fest: Im Sommer 2015 wird der junge Deggendorfer ein echter Clubberer. Den Club-Trainern bereitet das große Talent von der Donau jedenfalls Freude: Zweimal im Jahr sprechen die Verantwortlichen im "Standortgespräch" intensiv mit ihren Kaderspielern, verlangen eine Selbsteinschätzung der eigenen Leistung. Schüchtern wie es sich für einen Neuling geziemt, schätzt sich der 14-Jährige als "Durchschnitt im Jahrgang" ein – die Trainer lehnen dieses Urteil vehement ab, der Deggenauer agiert nach ihrer Meinung weit über dem Schnitt – sowohl was die Leistung auf als auch neben dem Platz angeht.

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