1. FC Passau U15-Juniorinnen noch unbesiegt – das soll bei der "Bayerischen" so bleiben

20.02.2014 | Stand 20.02.2014, 15:00 Uhr

Da ist das Ding: Nach ihrem Sieg in Puchheim feiern die FC-Mädchen (v.l.) Nesrin AbuAila, Julia Obermeier, Theresa Labitsch, Anna Madl, Melanie Ebner und Lucie Stelling.  − Foto: Lienen

Der 1.FC Passau reist zu einer Bayerischen Meisterschaft – und das Team gehört zum engsten Favoritenkreis. Was sich vielleicht überraschend anhören mag, ist auf den zweiten Blick weniger verwunderlich, denn: Zur Bayerischen Hallenmeisterschaft der U15-Juniorinnen nach Herrieden (Mittelfranken) fährt am Sonntag das Team von Trainer Anselm Lienen (41), das in der diesjährigen Juniorinnen-Hallenrunde noch unbesiegt ist und auf eine beeindruckende Tordifferenz von 99:4 verweisen kann. Das hat etwas von FC Bayern-Dominanz, und deshalb ist Trainer Lienen auch mehr als zart optimistisch: "Wir trauen uns den Titel zu."

Was die FC-Mädchen in der Halle drauf haben, durfte jüngst die männliche Konkurrenz beim Turnier in Waldkirchen erleben – leidvoll. "Anfangs hat man uns belächelt", sagt Lienen, dessen Spielerinnen sich mit Kreisliga-Teams messen mussten, "aber am Ende hatten wir viele Fans" – Lienens Truppe verlor erst im Finale.

Die Stärke der zwölfköpfigen Mannschaft beschreibt der Verantwortliche mit simplen Worten: "Sie sind alle sehr, sehr stark." Doch hinter dieser scheinbaren Floskel versteckt sich einiges: Die jungen Fußball-Damen des Traditionsvereins können nicht nur exquisit mit dem Ball umgehen, sondern haben auch taktisch enormes zu bieten. So beherrscht die fußballerische Einheit sowohl das 2:2-System (in der Halle wird mit vier Feldspielerinnen plus Torfrau gespielt) als auch das Spiel in der Raute. Und: "Sie können während einer Partie zwischen den Systemen wechseln, je nach Spielsituation." Das "alle sehr, sehr stark" beinhaltet aber auch, dass es bei einem Wechsel keinen Leistungsabfall gibt, "es steht immer eine starke Formation auf dem Feld". Neun der 12 Fußballerinnen kicken im Freien bereits im U17-Team des 1.FC Passau und kämpfen dort mit um den Bayernliga-Aufstieg, ihre jüngeren Spielkameradinnen treten in der Gruppen-Liga gegen Burschen an.

Im Mittelfränkischen wollen die jungen Passauerinnen jetzt den Coup landen, der ihnen an der frischen Luft vorenthalten wird. "In dieser Saison gibt‘s keine Bayerische Meisterschaften der sieben Bezirksmeister – schade", sagt Coach Lienen, denn dort hätte seine Mannschaft vielleicht einen weiteren Titel holen können.

Erfolgreich beendete das Team u.a. den AOB-Wettbewerb, holte auf dem grünen Rasen in Hirschau den Cup. Bei diesem Turnier besiegte die Lienen-Elf auch die Vertretungen des 1. FC Nürnberg und des SC Regensburg, auf die jungen Dreiflüssestädterinnen auch am Sonntag bei den Hallen-Meisterschaften treffen werden. In der Vorrunde sehen sich Torfrau Sabrina Beck, Julia Obermeier, Nesrin AbuAila, Melanie Ebner, Charlotte Eibl, Franziska Haider, Theresa Labitsch, Sarah Luger, Anna Madl, Lucie Stelling, Christina Wimmer und Laila Zink in Gruppe A neben den Regensburgerinnen auch dem TSV Schwaben Augsburg und Gastgeber SV Weinberg gegenüber. In Gruppe B kämpfen die U15-Juniorinnen des FFC Bastheim-Burgwallbach, FFC Wacker München , 1. FFC Hof und 1.FC Nürnberg um die zwei Halbfinal-Tickets. Los geht’s ab 11 Uhr, der 1. FC Passau ist gleich in der zweiten Partie an der Reihe.

Gespielt wird nach den Futsal-Regeln, nach 13 Spielminuten – die Uhr läuft durch – ist Schluss. Und genau dies verringert den Optimismus des Trainers ein wenig. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es blöd läuft, ist beim Futsal größer", sagt Lienen. Angenommen der Gegner schießt ein frühes Tor, stellt sich dann hinten rein, "dann wird’s schwer für uns". Aber Angst essen bei den C-Juniorinnen des 1. FC Passau keine Seele auf, denn die Kickerinnen dürfen am Sonntag neben ihren fußballerischen Qualitäten auch auf ihre Fans vertrauen. "Es fahren fast alle C-Juniorinnen des 26-köpfigen Kaders mit", freut sich Trainer Lienen besonders über die Einheit seiner Truppe. Darüber hinaus werden auch einige Eltern um 6.30 Uhr am Sonntag vom Dreiflüssestadion gen Mittelfranken abfahren. "Der Bus ist voll", sagt der Coach – die Mission "Titel" kann beginnen.

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