Laudehrs Leidenszeit zu Ende: Jones setzt auf Regensburger Kämpferin

08.09.2017 | Stand 08.09.2017, 6:00 Uhr

Harte 13 Monate hat Simone Laudehr mit schweren Knöchelverletzungen hinter sich – doch jetzt greift die Regensburgerin wieder beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft an. − Fotos: dpa

Diese Nachricht freut alle Fans des deutschen Frauen-Fußballs: Beim geplanten Neuanfang nach dem EM-Debakel in diesem Sommer baut Bundestrainerin Steffi Jones für den bevorstehenden Start in die WM-Qualifikation auf die nach langer Leidenszeit wieder fitte Regensburgerin Simone Laudehr (31), die inzwischen für den FC Bayern München spielt.

Technik, Dynamik, Kampfkraft, Routine und Erfahrung sprechen für die gebürtige Regensburgerin – darum wurde die Weltmeisterin, Olympiasiegerin und zweifache Europameisterin für die Auftaktspiele am 16. September gegen Slowenien und 19. September in Tschechien erstmals nach 13-monatiger Verletzungspause wieder ins DFB-Aufgebot berufen. Wenn die torgefährliche Außenbahnspielerin und Mittelfeldantreiberin (26 Länderspiel-Tore) zum Einsatz kommen sollte, wird es ein Jubiläum geben – aktuell steht sie bei 99 Länderspielen.

"Ich bin froh, dass sie wieder fit ist. Unsere junge Mannschaft benötigt Führungspersönlichkeiten wie sie, die vorangehen und ein Vorbild an Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind. Dinge, die uns bei der Europameisterschaft gefehlt haben", nannte Jones als Grund für die Nominierung der routinierten Oberpfälzerin. Die 31-Jährige hatte seit dem olympischen Fußballturnier im August 2016, wo sie bei einer gegnerischen Grätsche einen Außenbandriss im linken Sprunggelenk erlitt, kaum mehr Spielpraxis. Als sie beim FC Bayern gerade wieder Fuß fassen wollte, erwischte es die technisch versierte Laudehr am Ende der Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde im Februar 2017 gegen Slavia Prag noch schlimmer: Syndesmose- und Außenbandriss im linken Sprunggelenk – vorzeitiges Saison-Aus. Doch jetzt ist sie zurück – beim Bundesliga-Auftakt der Bayern-Frauen in Essen traf die Routinierin per Foulelfmeter zum 3:0-Sieg der Münchnerinnen.

Nach der EM-Enttäuschung mit dem bitteren Aus im Viertelfinale gegen Dänemark ist die Ausscheidung für die WM 2019 in Frankreich für Jones und die Mannschaft der zweite Aufbruch zu neuen Ufern innerhalb von zwölf Monaten. "Wir haben die EM intensiv analysiert, waren sehr selbstkritisch und haben eine offene Aussprache geführt", berichtete Jones.

Nachdem ihr das DFB-Präsidium trotz der EM-Pleite das Vertrauen bis zur WM ausgesprochen hat, will die frühere Nationalspielerin die zweite Chance nutzen: "Der Prozess des Umbruchs wird fortgeführt. Wir werden die Mannschaft weiter verjüngen."Neu im Aufgebot für den Auftakt in der WM-Qualifikation steht U20-Weltmeisterin Joelle Wedemeyer (21) vom VfL Wolfsburg. Sie zählt gemeinsam mit Felicitas Rauch (21), Carina Schlüter (20) und Lea Schüller (19) zu den jüngsten Spielerinnen im Team.