Franziska Wildfeuer aus Ruhmannsfelden pfeift jetzt Frauen-Bundesliga

07.07.2017 | Stand 19.09.2023, 0:02 Uhr
Isolde Deiser

Genießt die freien Tage daheim in Mamas Garten: Bundesliga-Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer. − F.: Deiser

Frohe Kunde aus dem hohen Norden: Franziska Wildfeuer, ehemals eines der Aushängeschilder der Schiedsrichterzunft im Bayerwald, pfeift künftig in der Frauen-Bundesliga. Die 23-Jährige, die aus Ruhmannsfelden stammt und vor eineinhalb Jahren nach Lübeck zog, ist damit eine der jüngsten Schiedsrichterinnen in der Frauen-Eliteklasse. Zudem darf die Ruhmannsfeldenerin bei den Männern in der Landesliga Spiele leiten.

Bereits seit ihrer Schulzeit ist Fußball ihre Leidenschaft, aber nicht als Spielerin, sondern als Schiedsrichterin. Beruflich ist Franziska Wildfeuer Physiotherapeutin und in einer Praxis in Lübeck angestellt. Mittlerweile leitet sie nebenbei mit ihrer Partnerin Anna-Lena Heidenreich (26), Bachelor of Arts im Gesundheitsmanagement und ebenfalls Schiedsrichterin, selbstständig zwei Personaltrainingstudios eines in Lübeck/Travemünde und eines in München/Grünwald.

"Ich könnte viele Leute erwähnen, die mich auf meinem Weg unterstützt haben, aber einer der immer an mich geglaubt hat, nachdem ich ihn davon überzeugt hatte, dass auch Frauen pfeifen können, war Georg Greipl, der ehemalige Kreisobmann, der leider dieses Jahr an seinem jahrelangen Krebsleiden gestorben ist", betont Wildfeuer: "Er hat mich immer unterstützt und gefördert. Ich denke oft nach den Spielen an ihn und frage mich, was er dazu sagen würde. Ich hoffe mit dem Aufstieg wäre er stolz auf mich und ich weiß, dass er sagen würde: ,Guad g’macht mei Mädel!‘"

Am 26. Mai war es dann so weit, eine gewisse Anspannung machte sich bei Franziska Wildfeuer breit, denn sie wusste, dass der Deutsche Fußballbund in Berlin tagt. "Ich hatte mir da schon Chancen ausgerechnet, weil ich gute Leistungen in den Spielen der zweiten Liga abgeliefert hatte", beschreibt Wildfeuer die entscheidenden Stunden. Um 22.15 Uhr klingelte schließlich das Telefon. Christine Baitinger, ehemalige FIFA-Schiedsrichterin und jetzt Mitglied im Amateur-Ausschuss des DFB, teilte der Ruhmannsfeldenerin die freudige Nachricht mit, dass sie in der Saison 2017/2018 Schiedsrichterin in der Frauen-Bundesliga sein wird. "Ich freute mich natürlich riesig über diesen Anruf, wenn er auch zu so später Stunde kam. Training und Arbeit hatten sich gelohnt."

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