Ärger um Spielabbruch bei Oberliga-Spiel in Perkam: Kumreuts Sandra Blöchl schwer verletzt

24.05.2017 | Stand 18.09.2023, 23:59 Uhr

Bis Dienstag im Krankenhaus war Sandra Blöchl, die am Sonntag in Straubing operiert wurde. Die Kumreuter Spielführerin wurde beim Spiel in Perkam schwer verletzt bei einem Foulspiel. − Foto: Sven Kaiser

Eine ganz bittere Auswärtsfahrt liegt hinter den Fußballerinnen des SV Kumreut: Beim Bezirksoberliga-Spiel in Perkam (Lkr. Straubing-Bogen) am Sonntag wurde Spielführerin Sandra Blöchl durch ein grobes Foulspiel in der Anfangsphase schwer verletzt, musste mit dem Sanka abtransportiert werden. Die Stimmung war danach derart vergiftet, dass das Spiel nach knapp 30 Minuten abgebrochen wurde und die Vorfälle nun beim Sportgericht liegen.

Die "entscheidende" Szene spielte sich bereits in der achten Spielminute ab, als Kapitänin Blöchl von einer Gegenspielerin böse am Standbein erwischt wurde. Selbst Albert Fuchs, Teammanager beim SVPerkam, gesteht: "Das war ein grobes Foul, da brauchen wir nicht drüber sprechen, aber es war keine Absicht." Die spätere Diagnose: Wadenbeinbruch, Syndesmoseband und mehrere Bänder im Sprunggelenk sind ebenfalls gerissen. Während Blöchl vom Platz getragen werden musste, kam die Übeltäterin mit Gelb davon. Schiedsrichter Franz Mühlbauer beließ es zum Entsetzen der Gäste bei einer Verwarnung. Danach lief das Spiel natürlich unter erschwerten Bedingungen für alle Beteiligten weiter. Blöchl krümmte sich draußen in Erwartung des Rettungsdienstes vor Schmerzen, während sich ihre Mitspielerinnen auf Ball und Gegnerinnen konzentrieren sollten. Zum Unverständnis der Gäste wurde die Partie wenig später vom Referee auch nicht unterbrochen, als der Notarzt per Hubschrauber bereits im Anflug war. Während der Heli über dem Rasen kreiste, erzielten die Perkamerinnen das 1:0 (27.) – kurz bevor der Hubschrauber auf einer Wiese neben dem Rasen niederging. Erst unmittelbar danach unterbrach Schiedsrichter Mühlbauer die Partie. Zu spät aus Sicht der Gäste, die unter diesen Voraussetzungen das Spiel nicht fortzusetzen wollten und auf eine Neuansetzung an einem anderen Termin hofften. Spielleiterin Gisela Raml zeigt dafür Verständnis: "Frauen reagieren vielleicht anders als Männer, ich verstehe das schon, wenn eine Mitspielerin so schwer verletzt wurde."

Die Gegnerinnen waren anderer Meinung, wollten die Partie über die Bühne bringen. Hitzig wurde gestritten, letztlich weigerten sich die Kumreuterinnen weiterzumachen und Schiedsrichter Mühlbauer brach die Partie endgültig ab. Nun muss das Sportgericht entscheiden, wie dieses Spiel letztlich gewertet wird.

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